Bad Salzhausen, zum Heilen erkoren

 

Wunderbarer Kurort Bad Salzhausen, zum Heilen erkoren. 

 

 

 

 

 

 

 

Einleitung

 

Wo liegt das tiefe Geheimnis in diesem phänomenalen kleinen Kurort in Deutschland, dass so viele Besucher auf wunderbare Weise glücklich werden.

Welche Kraft haben die Salinen in diesem Kurort um die Menschen die dort hinkommen, vollkommen glücklich zu machen.

Immer mehr Menschen jedes Alters die Liebeskummer und Sorgen haben, kommen in diesen geheimnisvollen Kurort, wo sie binnen kurzer Zeit total davon befreit werden.

Diesen kleinen verträumten romantischsten Kurort, hat sich der 20-jährige Prinz Ramon aus einem fernen kleinen Land ausgesucht, um sich auf seine großen Lebensaufgaben vorzubereiten.

Prinz Ramon sagte: „Ich glaube fest daran, dass jeder der in seinem Leben unglücklich ist, in diesem wunderbaren Ort von allem Negativen befreit wird, denn ich erlebe es jeden Tag in meiner Seele und in meinem Herzen.“ 

 

Ein junger Mann, mit Namen Telba Malino, erzählt hier diese ergreifende Geschichte aus dem herrlichen Kurort Bad Salzhausen. 

 

 

 

Teil  1

 

Meine innere Stimme führte mich nach Bad Salzhausen 

 

Es sind schon ein paar Monate her, da hatte ich in meinem Herzen und in meiner Seele eine totale Leere, die mich ins Bodenlose fallen ließ. Meine große Liebe, meine Freundin Christine, hatte mich verlassen. Ein unendlicher Leidensweg begann mich zu zermalen. Nichts, aber auch gar nichts konnte mich noch erfreuen.

Zuhause fiel mir die Decke auf den Kopf. Ohne Plan irrte ich in meinem Auto umher. In mir waren tausend Gedanken, warum alles so gekommen ist.

Die Tränen der Trauer und der grauenhafte Schmerz meines Herzens, hatten meine Wege zufällig in diesen kleinen Kurort geführt, ohne mir Gedanken zu machen was ich hier will. Oder war es doch kein Zufall? Oder war es eine Vorsehung? Denn ich vernahm eine innere Stimme die mich hier nach Bad Salzhausen führte.

Je näher ich diesem kleinen Kurort kam, desto klarer wurden meine Sinne.   

Mit verweintem Gesicht stellte ich mein Auto auf einem Parkplatz ab und brachte mein Äußeres so weit wie möglich wieder in Ordnung.

Mit leisem Flehen und Hoffen, dass ich hier wieder ein bisschen zum Frieden komme, ging ich langsam durch diesen idyllischen Ort der Ruhe, der ganz in einem natürlichem Gewandt eines großen Naturparks eingehüllt liegt.

Alleine schon der Anblick dieser schönen Heilstätten und dieses Fleckchen Erde, hatte in mir in wenigen Augenblicken die Hoffnung gestärkt, meinen großen Kummer mildern zu können. Mein Glaube, dass alles wieder gut wird, hatte meiner Seele und meinem Herzen neue Erquickung gegeben. Ich wurde befähigt, alles besser zu verstehen. Jeder der diesen Schmerz des Liebeskummers einmal durchlebt hat, wird mich voll verstehen und die jenigen, die dieses vielleicht noch vor sich haben, werden sicherlich an meine Worte denken, sollten sie dieses zufällig lesen.

Als ich in die Mitte des großen blühenden Parks kam, vernahm ich diese innere Stimme wieder, die mich zu den Salzsalinen führte. Ich hatte schon als Kind etwas Luftbeschwerden, die im Laufe der Jahre sich etwas verschlimmerten. Da auf ein Mal, als ich zu den Salinen kam, fühlte ich eine spürbare, erlabende Besserung die meine Atemwege enorm öffneten. Hier blieb ich einige Stunden die mich so erquickten, dass  nicht nur die herrlich prickelten Salinen mich aufblühen ließen, sondern mein Liebeskummer zerbröckelte immer mehr und wieder sagte mir diese innere Stimme: Bald  wird die Liebe meiner Freundin wieder zu mir zurückfinden.

Ich fuhr nun jeden Tag nach meiner Arbeit nach Bad Salzhausen und setzte mich zu den Salinen und genoss diese Harmonie, die mir mein seelisches und körperliches Gleichgewicht immer mehr zurückgab. Ich schloss meine Augen und spürte durch die auflebenden Salinen eine unbeschreibliche innere Labsal, die mich in eine andere wunderbare bunte Welt gleiten ließ. Durch diese, in meinem Herzen und in meiner Seele spürbare Besserungen meines Befindens, war ich durch die wohltuende Atmosphäre für Leib und Seele in Gottes Hand. Ja, in Gottes Hand und deshalb bin ich fest überzeugt, dass mich Gott in meinen Gebeten zu ihm, erhört hat und er mich hier nach Bad Salzhausen geführt.

Mein Liebeskummer ging immer mehr zurück. Ich atmete die wohltuende Wirkung des rieselten Wassers der Salinen ein und sah in einem unbeschreiblichen geistigem Glückstaumel, dass meine Freundin wieder zu mir zurückkommen wird. 

Was haben diese geheimnisvollen natürlichen Salinen in Bad Salzhausen mit der Erneuerung unserer Liebe zu tun?

Durch das tiefe Einatmen in diesen einmaligen Variationen der reinen Natur, wird durch ihre Segenbringenden Wirkstoffe, die den ganzen Körper im inneren und äußerem in Sekunden erneuert und den Geist zum höchsten Gedankengut für klare Sinne aufblühen lässt, uns geschenkt. Und das was wir uns im Sinne Gottes in diesen Momenten wünschen, lässt er in seiner Güte über uns ergehen. Und das ist das Geheimnis in diesem Kurort, das jedes Herz und jede Seele, auch wenn die Sorgen noch so groß sind, in vollkommenes Glück gelenkt wird.

 

Viele Menschen sind unglücklich, denn sie glauben nicht an die Wunderwirkende Kraft der Natur, und ich muss zugeben, dass es mir bisher auch so erging, doch hier an den Salinen wird jeder wie neu geboren.

Sicherlich werden Sie vielleicht denken: Mensch, der macht ja mächtig Werbung für Bad Salzhausen, doch ich kann Ihnen versichern, dass alles aus meinem Herzen kommt.

 

An einem Sonntagvormittag als ich gerade hier im Kurort durch den Naturpark ging, hörte ich eine liebliche Melodie die ein kleiner Vogel von einem großen Baum herunter sang. Ich lauschte eine Weile und es schien ihm genau so viel Freude zu machen, so wie mich die Melodie sehr erfreute. Da flog er Richtung dem Gebäude, wo die Södergrundquelle sprudelt. Dort saßen einige seiner Verwandten, die ihn mit ihrer Melodie herzlich begrüßten.

 

 

Teil  2

 

Die Dame im Rollstuhl und ihr Geheimnis

 

Eine 90-jährige Dame im Rollstuhl, hatte dieser kleinen Vogelgruppe deren Melodien gelauscht und sie sagte dann zu mir: „Ist das nicht herrlich, wie friedlich sie jeden Tag hier ihr melodienreiches Vogelskonzert geben.“ „O, ja“, sagte ich mit einem Lächeln, „einfach wunderschön, diese Melodien.“

„Bald kann ich wieder laufen“, sagte sie, „ich hatte mein Bein gebrochen und es ist bald wieder ganz heil.“

„Mama“, sagte ihre Tochter die sie im Rollstuhl schob, „du musst noch ein bisschen warten, so schnell geht das nicht.“

Wir unterhielten uns noch eine Weile, dabei versuchte die alte Dame immer wieder ob sie schon laufen kann, aber es war einfach noch zu früh, dass sie auf eigenen Beinen stehen konnte.

Jetzt zeigte sie auf ein kleines altes Haus am Wasserrad. „In dem Haus ist ein Geheimnis versteckt, das nur mein Mann und ich kennen, aber mein Mann Erich ist schon seit ein paar Jahren im Himmel. Selbst meine Tochter Elke und ihr Mann Egon kennen das Geheimnis noch nicht, obwohl sie mich immer wieder danach fragen und es unbedingt wissen wollen. Ich habe mich entschlossen dieses Geheimnis jetzt zu lüften. Mein Mann und ich wollten das Geheimnis von diesem uralten Haus mit ins Grab nehmen, aber er hat mir auf dem Totenbett gesagt, wenn ich will, kann ich es auch erzählen.“

Ich war natürlich genau so gespannt auf das Geheimnis um das alte Haus wie ihre Tochter und ihr Schwiegersohn.

„Kommen Sie bitte mit“, sagte die Dame, „jetzt werde ich das Geheimnis von diesem alten Haus lüften.“

Als wir an dem besagten geheimnisvollen Haus ankamen, war sie den Tränen nahe, dann sagte sie: „Hier im Park bei den Salinen, habe ich Erich, meinen späteren Mann kennen gelernt. Ich saß an einem Sonntagmorgen, wie so oft hier bei den Salinen und atmete die erfrischenden prickelten natürlichen Wirkstoffe ein. Ich fühlte mich dabei jedes Mal nach der anstrengenden arbeitsreichen Woche, wie neu geboren.

Gerade wollte ich nach Hause gehen, da blickte ich in zwei wunderschöne blaue Augen. Ich war wie von Sinnen, so hatte mich der junge Mann mit den stahlblauen Augen in seinen Bann gezogen. Er lächelte mich an und sagte mit einer Stimme, die so bezaubern klang: „Herrlich hier, in diesem wunderschönen Garten der Natur, und mittendrin ein wunderschöner Engel.“ Ich fühlte etwas Wunderbares in meinem Herzen. Dann verbeugte er sich vor mir und fragte mich: „Darf ich Sie ein Stückchen begleiten?“ Ich lächelte ihn an und sagte leise: „Ja in den Himmel.“ Da musste er so süß lachen und sagte: „O ja, ich bin schon im Himmel, wenn ich in Ihrer Nähe bin, mein wunderschöner Engel.“ Da mussten wir beide so lachen, dass die anderen Kurgäste alle zu uns schauten. Von diesem Tage an waren wir ein Herz und eine Seele.

Damals war das natürlich ganz anders, da war es nicht so freizügig wie heute, da musste man noch alles heimlich tun, so war es auch bei Erich und bei mir. Da kamen wir auf die Idee, dass das alte Haus am Wasserrad unser „Liebesnest“ werden sollte, denn das alte Haus stand leer und wurde auch sonst nicht genutzt.“ Die alte Dame musste beim erzählen ihrer Geheimnisse so lachen, dass sie uns mit ihrem Lachen ansteckte. Dann erzählte sie weiter: „Als wir uns an diesem Sonntagmorgen an den Salinen kennen lernten, hat es noch einige Wochen gedauert bis wir intim wurden, heute geht das ja ratz fatz. Erich und ich warteten immer bis es dunkel wurde, dann schlichen wir uns in unser Liebesdomizil. Damit es nicht auffiel, dass ich öfters abends wegging, sagte ich zu meinen Eltern, dass ich Tante Tilli hier in Bad Salzhausen im Gasthaus helfen würde. Gut, ich gebe zu, dass ich ein bisschen geschwindelt habe, denn ich half auch Tante Tilli oft in ihrem Gasthaus, aber nicht immer zu den Zeiten wo ich mit Erich zusammen war. Tante Tilla hat es gewusst, aber niemanden verraten, dass ich mit Erich zusammen war.

 

Es hatte gerade angefangen dunkel zu werden, da gingen Erich und ich durch den Park zu dem alten Haus. Am Abend waren kaum Leute im Park, so konnten wir uns sicher sein, dass uns niemand sieht. Doch wir schlichen uns langsam dort hin. Wir waren gerade noch etwa 20 Meter vom Haus entfernt, da kam eine dunkle Gestalt angerannt und lief in das alte Haus hinein. Wir waren natürlich erschrocken und wollten uns schnell davon schleichen. Da sahen wir ein schwaches Licht im Haus flackern. Schnell liefen wir zum Fenster wo das Licht flackerte und sahen  einen jungen Mann wie er einige Bodendielen hastig  hoch zog und einen gefüllten kleinen Leinensack darunter steckte und dann die Bretter wieder darüber legte, dann schlich er sich in der Dunkelheit davon.“

Die alte Dame erzählte das so spannend, dass wir gar nicht erwarten konnten, was der junge Mann in dem Leinensack hatte, dass er schnell versteckte.

„O ja, Erich und ich waren auch neugierig, was in dem Leinensack war und warum er ihn gerade hier in diesem Haus versteckt hat. Wir gingen in den Raum wo der Leinensack unter den Dielen versteckt lag. Schnell hoben wir den Leinensack, in der Größe etwa einem 10 Liter Eimer, unter den Dielen hervor und machten ihn auf. Was waren wir erschrocken, da waren Schmuck, alte Münzen und jede Menge Bargeld drin. Wir nahmen den vollen Leinensack an uns und brachten ihn Tante Tilli ins Gasthaus, so dass es niemand von den Gästen merkte. Wir erzählten Tante was geschehen war. Für uns und Tante Tilli war es von Anfang an klar, dass wir das Diebesgut, wie es aussah, an den Eigentümer zurückgeben werden. Aber wir konnten ja nicht so einfach zu der Polizei gehen und sagen was los ist, wie sollten wir der Polizei erklären, was Erich und ich so spät noch in dem alten Haus machten, mal abgesehen von der damaligen Moralvorstellung der Menschen.

Wir überlegten kurz, da sagte Tante Tilli: „Wir verstecken den Leinensack bei mir und Morgen sehen wir dann weiter, denn es muss ja bekannt werden, wem so ein Vermögen gestohlen wurde.“ Wir brauchten  gar nicht bis zum anderen Tag zu warten, was es mit dem Vermögen auf sich hatte, da kamen schon einige Gäste ins Lokal von Tante Tilli und erzählten aufgeregt, dass bei hier in Bad Salzhausen beim Millionär Moll heute Abend eingebrochen wurde. Der Einbrecher hätte den ganzen Safe leer geräumt. Und schon hörte man in ganz Bad Salzhausen die Polizei, die überall nach dem Einbrecher oder den Einbrechern suchte.

„Habt ihr keine Angst gehabt, dass die Polizei auch das Gasthaus von Tante Tilli durchsuchte?“, fragte ihre Tochter. „Ein bisschen schon, aber Tante Tilli hatte den Sack gut versteckt.“

Am anderen Tag war der Einbruch bei Millionär Moll Thema Nummer eins. Moll hatte eine hohe Belohnung ausgeschrieben. Tante Tilli kam zu mir am Nachmittag und fragte mich, ob ich ihr heute Abend wieder im Lokal helfen könnte, dabei flüsterte sie mir zu, sie hätte einen Plan.

Ich ging dann später zu Tante Tilli ins Lokal. Sofort erklärte sie mir den Plan, dabei freute sie sich noch und sagte: „Was glaubst du, du wirst noch eine Heldin und die hohe Belohnung von Moll ist dir sicher.“

Wir warteten bis das Lokal sich gefüllt hatte, da sagte meine Tante zu mir, so dass man es deutlich hören konnte: Mia, ach der Wein ist alle, geh hol im Keller 4 Flaschen Wein.“ Das gehörte zum Plan. Nach zwei Minuten schrie ich auf halber Kellertreppe so laut ich konnte: „Halt stehen bleiben“, dann schrie ich so laut ich konnte, „Hilfe Polizei.“ Ich hatte den Leinensack in der Hand und lief damit die Treppe hoch, ins Lokal. Einige Gäste waren durch meine laute Schreie erschreckt zu mir gelaufen, um mir bei zustehen. Ich hielt den Leinensack in den Händen und sagte: „Eben als ich im Keller Wein holen war, war ein Mann im Keller und hatte diesen Leinensack in der Hand, als er mich sah, ist er erschrocken und wollte flüchten, dabei habe ich ihm mit dem Besen eins über den Schädel gezogen, da ist er ohne den Leinensack geflüchtet.“ Schon wenige Minuten später war die Polizei zur Stelle mit dem Millionär Moll, der heilfroh war, all sein gestohlenes Eigentum wieder in der Hand halten zu können.

Da es in dem Keller ja nicht so hell war, konnte ich der Polizei den „Räuber“ nicht richtig beschreiben. Da das Diebesgut schnell wieder aufgefunden wurde, Dank Tante Tillis Plan, von dem die Polizei natürlich keine Ahnung hatte, bekam ich eine hohe Belohnung von August Moll, die ich später mit meiner Tante Tilli teilte. Überall wurde ich als Heldin gefeiert und Tante Tilli und Erich und ich schwiegen über das ganze „Schauspiel“ Der Dieb wurde nie gefasst.

 

Oh ja, lieber Leser, das ist ja eine tolle Geschichte, die uns Mia Preuser erzählt hatte. Da lachte sie wieder und meinte: „Erich und ich hatten ein Tag danach in den Hecken auf den Einbrecher gelauert, der ja nicht wusste, dass er beobachtet wurde. Da kam er gegen Abend um den Leinensack mit der Beute abzuholen, vielleicht hatte er einen Hehler, aber da der Leinensack nicht mehr unter den Dielen lag, war er aus dem alten Haus geflüchtet und wir erkannten den jungen Mann.“ „Habt ihr ihn nicht bei der Polizei angegeben?“ fragte die Tochter von Mia. „Nein, warum denn, er war ja bestraft genug, denn seine Beute war buchstäblich unter seinen Füßen verschwunden.“   

„Lebt der Mann noch?“, fragte ich die Dame. „Nein, er ist vor ein paar Jahren gestorben, er war sogar ein hohes Tier in Nidda, oh je wenn die Leute das wüssten, und auch sein Enkel ist in Nidda ein hohes Tier, ach Gott wenn der wüsste, er hat ja keine Ahnung von den Jugendsünden seines Großvaters“, dann lachte sie. Ich traf die nette Dame noch öfters im Park und da konnte sie wieder gut laufen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teil  3

 

Prinz Ramon

 

Im Sommer des Jahres 2003, kam eine Abordnung im Auftrag des Königs aus einem kleinen asiatischen Königreich nach Deutschland, um für den 20-jährigen Königssohn, Prinz Ramon, den schönsten und wirkungsvollsten Kurort zu suchen. Prinz Ramon leidet seit einigen Jahren an Atembeschwerden, Herz – und Kreislaufschwäche, die trotz der besten Ärzte immer schlimmer wurde. Nach mehreren Wochen der Suche nach dem Kurort, der alle Vorraussetzungen hat, um Prinz Ramon wieder voll gesund zu machen, fiel die Entscheidung auf Bad Salzhausen, den „himmlischsten“ Kurort, wie Prinz Ramon immer wieder sagte.

 

Als Prinz Ramon in Bad Salzhausen ankam, wusste niemand dass er ein Prinz ist. Ramon wollte auf gar keinen Fall, das es bekannt wird, dass er ein Prinz ist. Selbst die Kurleitung wusste nichts von diesem Geheimnis.

 

An einem Sonntagmorgen saß ich wieder bei den Salinen und atmete die herrliche erfrischende prickelte Luft ein. Ich war mit meinen Gedanken bei meiner Freundin, die mir vor ein paar Tagen im Traum sagte: „Lass uns noch ein wenig Zeit der Besinnung“, dann gab sie mir einen Kuss und ich erwachte aus dem Traum. Ich fühlte in meinem Herzen, dass auch sie immer an mich denkt und das gab mir die Hoffnung dass wir bald wieder zusammen sind. Ich nahm meinen kleinen Schreibblock, den ich immer bei mir habe, aus meiner Jackentasche und begann meine Gedanken in Worte zu fassen:

 

Meine Gefühle verdrängen in eiskalter Nacht,

im Dunkeln wirren als Träume sie irr,

meine Hoffnung, dass dort jemand über sie wacht,

denn sonst verlaufen sie sich zu Dir.

 

Ob in Träumen, Gedanken oder hier,

bis ans Ende verfolge ich Dich,

überall sind meine Gefühle bei Dir,

verstehst Du nicht, ich liebe Dich.

 

Ich las mein Gedicht mit leiser Stimme so in Gedanken vor mich hin was ich soeben geschrieben habe, dabei liefen mir ein paar Tränen die Wangen entlang.

Ich blickte zu den rieselten Salinen, die mich so sehr inspirierten, meine inneren Gefühlen auf Papier zu bringen und träumte von meiner Liebsten. Da sagte eine freundliche Stimme zu mir: „Bist du traurig?“ Ich schaute hoch und sah einen jungen Mann neben mir stehen. „Ja, und auch glücklich zugleich“, sagte ich zu ihm. „Bitte verzeih mir“, sagte er leise, „ich habe dein Gedicht gelesen, als du in Gedanken versunken warst, hast du das für deine Freundin geschrieben?“, fragte er. „O ja“, sagte ich, „sie ist mein ein und alles, aber unsere Herzen brauchen noch etwas Zeit…“ Da konnte ich nicht weiter reden, denn es fiel mir immer noch etwas schwer, darüber zu reden. Er lächelte und sagte: „Ich heiße Ramon und bin seit ein paar Tagen hier in Bad Salzhausen in Kur.“ „Ich heiße Telba, es freut mich dich kennen zu lernen“, waren meine Worte. „Bist du öfters hier“, fragte Ramon. „Ja, fast jeden Tag, hier in diesem wunderschönen Bad Salzhausen ist es so herrlich, dass man alle Sorgen vergessen kann.“ „Was machst du denn für eine Kur?“, fragte ich ihn. „Ich bin wegen meiner Atemwegeerkrankung sowie Herz und Kreislaufleiden hier in Behandlung. Dabei haben die Ärzte in den 3 Tagen seit ich hier bin, schon erstaunliche Besserungen festgestellt. Die Salinen haben eine solche ernorme positive Wirkung auf mich, dass ich mich sehr wohl fühle.“

Jetzt von einer Sekunde zur anderen schaute Ramon mit plötzlich traurigen Augen und sagte leise: „Ich müsste der glücklichste Mensch sein, weil ich mich unsterblich hier in Bad Salzhausen in ein wunderschönes Mädchen verliebt habe, aber sie weiß es nicht und ich traue es ihr nicht zu sagen. Wir haben uns schon ein paar Mal für Sekunden angeschaut…“

„Möchtest du mir von dem Mädchen erzählen, Ramon?“, fragte ich ihn. Ramons Antlitz strahlte, als er mir von dem Mädchen erzählte, dass hier in Bad Salzhausen arbeitet. Er war etwas im Zweifel ob das Mädchen seine Liebe erwidern würde. Ich machte Ramon Mut und sagte zu ihm: „Ich freue mich von ganzem Herzen, dass es dir gesundheitlich immer besser geht. Ich bin fest überzeugt, dass dein Herz und deine Seele bald deine große Liebe zu diesem Mädchen, durch Gotteshilfe und deinen tiefen Glauben an ihre Liebe zu dir erreichen wird.“

Bei diesen Worten leuchteten Ramons Augen und er dankte mir für meine Worte die seinen Zweifeln abklingen ließen. Wir schlenderten von den Salinen durch den Park und unterhielten uns sehr angenehm über Gott und die Welt. Ramon sagte mir, dass er aus einem asiatischen kleinen Land kommt.

„Wie kommt es, dass du fast ohne Akzent so perfekt deutsch sprichst?“, fragte ich ihn. „Ich war 2 Jahre in Heidelberg, dort habe ich deutsch und englisch gelernt“, sage er. Er nahm aus seiner Jackentasche eine kleine Mappe, worin er ein paar Bilder aus Heidelberg hatte. Da fiel ein Ausweis zur Erde, was er zunächst nicht bemerkte. Ich hob den Ausweis auf und gab ihn Ramon.

Ich blickte eine Sekunde auf den Ausweis, worauf ein Wappen war und der Name Prinz Ramon. Ramon war sehr erschrocken und steckte den Ausweis in seine Jackentasche und bedankte sich bei mir. Ich war auch erschrocken und stotterte etwas: „Du bist ein Prinz?“ Ramon schaute mich mit ernster Mine an und sagte mit flehender Stimme: „Bitte Telba, sage es niemand, ja ich bin ein Prinz. Später wenn ich wieder in meiner Heimat bin, kannst du meine Geschichte erzählen, wenn du möchtest.“ Dann erzählte er mir dass er der Kronprinz von… ist. Ramon merkte, dass ich erschrocken und zurückhaltend war, da sagte er: „Um Gottes Willen Telba, sag nur nicht Hoheit zu mir, ich glaube davon kommen meine Krankheiten her, weil die Leute in unserem Land mich nur als den hohen Prinzen sehen, ich habe immer darunter gelitten dass ich nicht als ganz normaler Junge leben konnte.

Hier in Bad Salzhausen weiß es niemand, dass ich ein Prinz bin, und es soll auch niemand erfahren.“ Ich gab Ramon mein Wort, dass ich seinen Wunsch voll respektiere. Durch Handschlag besiegelten wir unsere Freundschaft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teil  4

 

Das kleine Mädchen und das Püppchen Rosali

 

 

Ramon und ich gingen durch den Kurpark.

Da kam ein Mann mit einem kleinen Mädchen, dass ihr Opa war. Das Mädchen hatte ein kleines Püppchen in der Hand, dass es immer wieder in die Luft warf. Geschickt fing die Kleine das Püppchen auf, dabei lobt der Opa es in höchsten Tönen. Da warf es das Püppchen wieder in die Luft und blieb dann in den Hecken hängen. Ramon fischte das Püppchen mit einem Stöckchen von der Hecke und gab es dem Mädchen. Das Mädchen lächelte und bedankte sich dafür. Das ist meine Rosali, die hat mir mein Pappi mitgebracht. Da lachte Ramon so herzlich und fragte die Kleine: „Wie heißt du denn?“ „Ich heiße Tamina, und wie heißt denn du?“ „Ich bin der Ramon und das ist der Telba“, und zeigte auf mich. „Ich habe auch ein Schwesterchen und die hat auch eine Puppe, die sieht genau so aus wie deine Rosali.“ „Vielleicht ist es die Schwester von Rosali“, sagte sie nachdenklich. „O ja, das denke ich auch“, meinte Ramo, „mein Schwesterchen Ria wohn weit weg.“ Tamina schaute so traurig, denn sie hätte das Püppchen von Ria so gerne gesehen. Da sagte Ramon zu Tamina: „Weißt du was, Telba und ich werden nach dem Schwesterchen von Rosali suchen und dann werden wir es dir hier in den Park bringen, wann bist du und dein Opa wieder hier im Park?“ Tamina freute sich riesig. Der Großvater schaute dem Spiel vergnügt zu und sagte: „Wir sind jeden Sonntagmorgen hier im Park, das würde uns freuen, die Kleine ist unser ganzer Stolz.“ „Bald bekomme ich ein Brüderchen“, meinte Tamina lustig, „dann bringen wir ihn mit in den Park.“

Wir fragten den Opa leise, wissen Sie wo die Puppe von Tamina her ist?“ „Ja“, sagte er und gab uns die Adresse von einem Geschäft in Nidda. Wir spielten noch etwas mit Tamina und der Puppe, dann verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Sonntagmorgen und versprachen Tamina dass wir das Schwesterchen von Roasli mitbringen. „Hast du gehört Opa, am nächsten Sonntag bringen Ramon und Telba das Schwesterchen von Rosali mit. Hurra“, rief Ramina und sprang vor Freunde durch den Park. Es war schon sehr lustig, die Geschichte mit Rosali und ihrem Püppchen sollte noch lustiger werden. Ramon und ich verabredeten uns für den Mittwoch um mir aus seiner Heimat, dem kleinen Königreich zu erzählen.

So kamen wir am Mittwochnachmittag wie verabredet zu den Salinen. Da mussten wir beide so lachen, denn Ramon hatte die gleiche Puppe wie ich in dem besagten Geschäft für Tamina gekauft. Jetzt hatte Rosalie gleich 2 Schwesterchen.

Als wir dann am Sonntagmorgen Tamina und ihren Opa wie vereinbart im Park trafen, schrie Tamina vor Freude  mal auf, jetzt hat Rosali gleich 2 Schwesterchen und eins sieht aus wie das andere. Tamina hatte im Nu gleich einen Namen für die beiden Schwesterchen von Rosali. Sie nannte sie Walli und Delli. Das Glück von Tamina mit ihren jetzt 3 Püppchen war unbeschreiblich, wie herrlich zuzusehen, wie sich Kinder freuen können.

Wir sahen die kleine „Puppenfamilie noch öfters im Park, und freuten uns mit Tamina und ihrem Opa und den 3 Puppenschwesterchen und über das Brüderchen, dass Tamina bekommen hatte.

 

 

 

 

Teil  5

 

Ramon verliebt sich unsterblich

 

Bei meinem Treffen mit Ramon am Mittwoch, war er sichtlich ausgelassen. Seine Augen strahlten vor lauter Glück. „Telba, heute Morgen sah ich das Mädchen wieder, sie hat mich angelächelt, ich kann an nichts anders mehr denken.“ Ich war sehr froh, dass Ramon so glücklich war, denn ich weiß was die Liebe alles tun kann, sie heilt die Seele und den Körper. „Darf ich dir das Mädchen weisen?“ fragte er mich. „Ja sehr gerne“, sagte ich erfreut. Wir gingen in Richtung wo das Mädchen arbeitet. Leise sagte Ramon zu mir: „Deine Worte am Sonntag haben mich im Herzen sehr gestärkt, du hast mir so viel Mut gemacht. Eine innere Stimme hat mir gesagt, dass ich fest an diese unsterbliche Liebe glauben solle.“

Wir standen nun ein paar Meter von diesem Mädchen entfernt, sie blickte für ein paar Sekunden zu Ramon, dabei waren ihre Augen wie ein Sonnenstrahl, der plötzlich hinter den Wolken hervorkam. Ich war bei diesem Anblick sicher, dass sie genau so fühlt wie Ramon. Er war ganz in Gedanken. Wir gingen dann in das Cafe bei dem Solebewegungsbad. Wenige Minuten später kam das Mädchen ins Cafe, blickte mit einem Lächeln zu uns an den Tisch, dann ging sie langsam zum Solebewegungsbad. Jetzt blickte sie sich noch einmal für eine Sekunde zu uns um, dann war sie ins Bad gegangen.

Ramon war wie versteinert, er fand keine Worte. Auf einmal lächelte er und sagte leise: „Ich glaube der liebe Gott hat sie hier her gelenkt.“ „Sie ist in dich unsterblich verliebt“, sagte ich leise zu Ramon, „ich kenne die Blicke einer Frau, die total verliebt ist, sie liebt dich wie du sie liebst. Siehst du Ramon, dieses Mädchen ist in ihrem Wesen genau wie du, sie hat dich einmal gesehen und hat sich auf den ersten Blick in dich verliebt.“ Ramon war jetzt auch überzeugt, dass dieses Mädchen ihn genau so liebt, wie er sie.

 

Wir tranken noch unseren Kaffe dann gingen wir Richtung Salinen und setzten uns auf eine Bank. In meinem Herzen dankte ich Gott, dass Ramon so glücklich war. Ramon schloss seine Augen und atmete die reine gesunde Salinenluft ein, dann sprach er leise in seiner Sprache ein paar Worte die so wunderbar klangen. „Ich habe Gott gedankt, dass er mir durch deine Hilfe den Weg gezeigt hat, Telba, ich danke dir für deine Freundschaft.“

„Ich danke dir auch für deine Freundschaft“, waren meine Worte und wir fühlten dass Gott unsere Freundschaft segnet.

„Ich könnte die ganze Welt umarmen“, sagte Ramon, „sie liebt mich auch, sie liebt mich auch, oh ja lieber Gott, du hältst deine Hand über uns. Was soll ich tun, um dem Mädchen meine Liebe zu zeigen?“, fragt Ramon.

„Siehst du Ramon, es gibt viele Mädchen bei denen alles ganz schnell geht, da ist wenig Liebe zu erwarten, doch bei diesem Mädchen ist es genau das Gegenteil. Sie will keine Jungen die es nur auf das eine absehen, sie möchte einen Mann ihr Herzen schenken, der sie aus ganzen tiefen Herzen liebt. Liebe braucht Zeit und du fühlst in deinem Herzen wie diese einmalige gemeinsame Liebe reift. Und bald werden eure Herzen so nahe sein, weil Gott mit euch ist. Er gibt euch die Kraft, eure Liebe in glückliche Wege zu lenken.“

Ramon hatte Tränen in den Augen, sein Herz war so glücklich, dass auch seine körperliche Genesung rießen Schritte machte, was die Ärzte fast als ein Wunder ansahen. Oh ja, die Liebe hat eine wunderbare Kraft, für Leib und Seele.

Ramon hatte noch ein paar Termine. „Bitte Telba, komm so oft du möchtest, du hast mir so viel geholfen.“ Ich sagte zu Ramon, dass der Glaube an das Gelingen die Menschen stark macht, so wie es bei ihm und dem Mädchen durch Gottes Hilfe jetzt geschieht. Dann verabschiedeten wir uns.

Ich setzte mich an die Salinen und dachte über alles nach. Ich war so glücklich dass sich alles zum Schönen gewendet hat. Plötzlich sah ich das Mädchen, sie schaute für einen Moment zu mir, dann blickte sie sich nach allen Richtungen um, so als suche sie jemanden, ja sie suchte jemanden, meinen Freund Ramon.

An diesem Tag hatte Lara, so der Name des Mädchens, in den Ramon unsterblich verliebt ist, ihren freien Nachmittag. Sie ging dann zu ihrem kleinen Wagen. Immer wieder blickte sie sich um und suchte Ramon. Sie wusste in welchem Gebäude Ramon wohnte. So ging sie an diesem Gebäude mit langsamen Schritten vorbei, blickte intensiv dort hin, dann sah sie ihn. Ihr Herz schlug so laut, dass man es fast hören konnte. Jedoch Ramon war wieder in einen Raum gegangen, ohne dass er sie sah. Lara war genau so voller Sehnsucht nach Ramon so wie Ramon auch nach ihr.

Danach fuhr Lara in den Nachbarort Harb, um mit ihrer Mutter und Großmutter in einen Supermarkt einzukaufen.

Lara wohnte mit ihren Eltern und ihrer Großmutter in diesem kleinen Ort, der nur ein Steinwurf von Bad Salzhausen entfernt liegt. Dort hatten sich Vater und Mutter vor vielen Jahren ein kleines Häuschen gekauft, das sie zu einem kleinen „Schlösschen“ ausbauten. Ihr Großvater war vor 2 Jahren gestorben, und darüber ist die Trauer immer noch groß. Man sagt so oft, Jung und Alt würden sich unter einem Dach nicht vertragen, doch hier ist wunderbare Eintracht unter einem Dach. Als ihre Katze Emma nach 18 Jahren gestorben war, war lange Trauer, sie war wie ein Kind, dass alle liebten.

Des Öfteren gingen sie sonntags durch den Wald spazieren. An einem Sonntag vernahmen sie ein Wimmern in einer Hecke. Vorsichtig ging Laras Vater zu der Stelle wo das Wimmern her kam, da erschrak er als er einen Karton sah, der sich bewegte.

In dem verschlossenen Karton waren 2 kleine Katzen, die schon halb verhungert waren. Mein Gott, was müssen die kleinen Tierchen gelitten haben, wer konnte so grauenhaft sein und so was Böses tun. Sofort brachten sie die beiden Kätzchen nach Hause, fütterten sie, dann brachten sie die kleinen Kätzchen zu einem befreundeten Tierarzt, der ihnen die richtige Medizin gab. In zwischen sind das Kätzchen und das Katerchen glücklich mit ihrer neuen Familie. Die kleinen Tierchen machen allen so viele Freude.

 

Als Lara dann mit ihrer Mutter und Oma vom Einkaufen zurück fuhren, mussten sie anhalten, denn etwa 100 Meter vor ihnen, war gerade ein Unfall. Lara lief so schnell sie konnte zum Unfallort. Sie zog den Schwerverletzten Fahrer aus dem brennenden Auto und leistete erste Hilfe. In wenigen Sekunden stand das Unfallauto in hellen Flammen. Der andere Unfallfahrer hatte mehr Glück, er hatte nur ein paar Schrammen abbekommen. In wenigen Minuten war der Krankenwagen zur Stelle.

„Sie haben dem jungen Mann das Leben gerettet“, sagte der Arzt dankbar zu Lara.

Dann brachten sie den Schwerverletzten ins Krankenhaus. Als er im Krankenhaus zu sich kam, fragte er was passiert sei. Der Diensthabende Arzt erzählte ihm den Hergang des Unfalls. Sofort fragte er, wie es dem anderen Unfallfahrer geht, der, wie die Polizei sagte, ihm die Vorfahrt nahm und dass er betrunken war. Karoll, so der Name des Schwerverletzten, wollte unbedingt dem jungen Mädchen danken, dass ihn im letzten Moment aus dem brennenden Wagen gezogen hatte und ihm erste Hilfe gab. „Das Mädchen hat sich schon 2 mal nach Ihrem Befinden erkundigt aber da waren Sie noch bewusstlos “, sagte der Arzt.

Am Bett saß Karolls Verlobte Elvira, die sich große Sorgen um ihren Verlobten machte. Ihre Hochzeit stand kurz bevor, doch das mussten sie erst mal verschieben.

Am gleichen Abend riefen Karoll und Elvira bei Lara zu Hause an, um ihr von Herzen für ihren Mut zu danken, doch Lara war an diesem Abend für eine kranke Kollegin auf ihrer Arbeit eingesprungen. Laras Mutter gab den beiden die Adresse von Laras Arbeitsstelle. Am anderen Morgen gegen 10 Uhr kam ein Blumenbote mit einem riesigen wunderschönen Blumenstrauß mit einer Dankeskarte zu Lara. Auf der Karte stand: „Liebe Lara, von ganzem Herzen möchten wir uns, meine Verlobte Elvira und ich Karoll für Ihre große mutige Tat so sehr bedanken. Die Ärzte haben mir gesagt, dass Sie durch ihre schnelle Hilfe am Unfallort mir das Leben gerettet haben. Ich hoffe, dass wir uns bald sehen werden, Gott schütze Sie.

In  Dankbarkeit, Karoll und Elvira.“

 

Jetzt schauten alle erfreut zu Lara, sofort brachte die Chefin eine große Blumenvase. Lara hatte Tränen in den Augen und war sehr ergriffen. „Wer hat dir denn diese schöne Blumen gebracht, du hast doch heute gar keinen Geburtstag, oder hast du einen heimlichen Verehrer?“, sagten die anderen. Nun kam es heraus, was sie Gutes getan hatte und sie waren alle stolz auf sie. Lara hatte in ihrer Bescheidenheit nichts von ihrer wunderbaren Tat gesagt. Doch jetzt wussten sie es alle.

 

 

 

 

Teil   6

 

Das Mädchen und die unsterbliche Liebe

 

In der Mittagspause gingen Lara mit zwei Arbeitskolleginnen Richtung Saline. Da kam auf der anderen Straßenseite Ramon entgegen, den sie schon ein paar Mal gesehen hatte. Laras Herz schlug vor Glücksgefühlen, denn sie hatte sich unsterblich in ihn verliebt. Ramons und Laras Blicke kreuzten sich ein paar Mal und jeder der unsterblich verliebt ist, wird verstehen, was in Lara und Ramon vor sich ging. „Was hast du denn?“, fragten die beiden Mädchen Lara.“ Doch Lara konnte nichts sagen, so war sie vertieft. Sekunden später war Ramon nicht mehr zu sehen. Da sagte eins der Mädchen: „Das ist doch der junge Mann, den ich schon ein paar Mal vor unserer Klinik gesehen habe, der sieht blendet aus.“ „Ja“, sagte das andere Mädchen, vor ein paar Tagen habe ich ihn auch hier gesehen, er hat mich freundlich gegrüßt und er war so schüchtern, dann ist er wieder gegangen.“

Sie schauten zu Lara und sagten: „Er hat bestimmt nach dir gesucht“, doch Lara schwieg obwohl ihr Herz vor Freude hätte rufen können: „O ja, er ist meine große Liebe.“

Als sie an den Salinen angekommen waren, um sich wie jeden Tag in ihrer Pause hier erneut Kraft für Geist und Körper zu tanken, sahen sie den jungen Mann von vorhin. Lara war wie angewurzelt und konnte keinen Schritt mehr machen. Auch Ramon sah sie und war in der gleichen Lage. Die beiden Mädchen hatten das alles gar nicht mitbekommen und sagten zu Lara: „Komm Lara, unsere Pause ist gleich vorbei.“ Die vielen Menschen im Park versperrten bald die Sicht so dass beide Liebenden sich nicht mehr sehen konnten.

Ramon eilte zu den Salinen, doch Lara war nicht mehr da. Er setzte sich auf eine Bank und dachte nur noch an das Mädchen, das ihn, obwohl sie noch kein einziges Wort zusammen gesprochen haben. Er war so glücklich und dankte Gott für seine Hilfe.

Er blickte zum Himmel und sagte ganz leise: „Ich danke dir lieber Gott, dass du mir die Gnade erweist, meinem geliebten Mädchen ganz nah sein zu dürfen. Ich danke Dir, dass du mir hilfst, meinen größten Wunsch zu erfüllen, dieses Mädchen in meine Arme schließen zu dürfen.“

In diesem Moment war Ramon in Gedanken bei seinen Eltern und seiner Schwester Ria, die in wunderbarer Harmonie im Geiste eins sind. Jeden Tag dachte Ramon an seine Lieben in seiner Heimat…

 

Was Ramons Herz so schwer machte, war die Bestimmung, die ihm schon in die Wiege gelegt war, dass für ihn schon eine Braut ausgesucht war, die einmal an seiner Seite das kleine Land regieren sollte. Doch als Ramon ins Klinikum zurückkam, war ein Brief für ihn angekommen, der von seinem Vater war. In dem Brief schrieb sein Vater, dass Ramon ab sofort die Freiheit hat, seine Frau sich selbst aussuchen könne. Schon Ramons Vater hatte sich diesem uralten Gesetzt widersetzt und hat sich die Frau seines Herzens selbst erwählt. Ramons Mutter hatte damals mit großer Liebe seinen Vater geheiratet. Diese Ehe ist so sehr glücklich, dass Ramons Eltern ihren beiden Kindern die freie Wahl lassen, wen sie in ihr Herz schließen.

Dadurch dass Ramon in Deutschland studierte, wurden auch seine Gedankengänge diesem Land sehr angepasst. Oft verglich er die Sitten und Bräuche seines Landes mit denen von Deutschland. Da sah er, dass in seinem Land noch so manches einer Verbesserung bedürfe.

Obwohl Ramon immer schon sehr reich aufgewachsen war, hatte er nie seine Augen verschlossen, so dass er vielen die der Hilfe bedürfen, heimlich half. Ramon hatte nie über diese seine hervorragenden guten Taten gesprochen. Das alles und noch viel mehr solcher lieben Taten, hatte mir Reinhold Weber, sein Deutschlehrer aus Heidelberg, später erzähl, von dem noch erzählen werde. Noch heute hat Ramon ständig mit seinem Deutschlehrer und seiner Familie und anderen, die er kannte, Kontakt. Einmal in der Woche kommt Reinhold nach Bad Salzhausen, um Ramon auch die neueste Rechtschreibung zu lehren.

 

Nun saßen Reinhold, Ramon und ich zusammen bei den Salinen und Reinhold erzählte von Ramon, als er nach Deutschland kam, wie lustig er war, als er die ersten Worte in deutsch sprach. „Ach Gott“, sagte Ramon, „ich hätte ja beinah meinen Termin bei Dr. Haupner verpasst, er will mich heute gründlich untersuchen“, dann rannte der 20-jährige Ramon zu seinem Termin und rief noch nach: „ Ich komme so schnell wie möglich zurück.“ Reinhold blieb vor Freude, dass Ramon inzwischen so gesund geworden war, die Sprache weg. Und doch war er besorgt, denn er kannte Ramons Erkrankungen an Herz, Kreislauf und seinen Atembeschwerden. Doch er wusste auch, dass Ramon hier in Bad Salzhausen in den besten Händen ist, was ihn überzeugte, denn Ramon war auf dem Weg, bald wieder ganz gesund zu sein.

Reinhold erzählte mir, wie er vom Hofstaat des kleinen Königreichs die Aufgabe bekam, Prinz Ramon die deutsche Sprache zu lehren: Dieser Junge ist ein einmaliger guter lieber Mensch, er wollte keinesfalls, dass jemand anderes erfährt, dass er ein Prinz ist, er wollte keine andere Behandlung wie die anderen Schüler, obwohl sein Vater ihm viel Geld zukommen ließ.

Als die Abgesandten des kleinen Königreiches mir die Aufgabe übertrugen, ihrem Kronprinzen Ramon die deutsche Sprache zu lehren, war ich skeptisch, denn ich dachte jetzt kommt so ein verwöhnter Jüngling, der arrogant und überheblich ist. Doch es war genau das Gegenteil. Man stellte mir seine Hoheit Prinz Ramon vor und ich sah einen schüchternen Jungen vor mir, der sich vor mir verneigte und mich in seiner Landessprache, die ich vor Jahren studierte, herzlich begrüßte. „Ich danke Ihnen Herr Weber, dass ich bei Ihnen Deutsch lernen darf“, sagte er mit liebenswerter Stimme. Nur unser Direktor, sein Stellvertreter und mein Kollege, sein Englischlehrer und ich, so wie meine Frau, die auch auf der Privatschule lehrt,  waren eingeweiht, dass Ramon ein Prinz ist. In den 2 Jahre, wo Ramon bei uns auf der Schule war, hatte er niemals seine Stellung ausgenutzt, er hat so viel Gutes getan, dass wir später erst erfahren hatten, als sich die Leute bei uns bedankten, als sie erfuhren, dass Ramon bei uns auf der Schule ist.

Dann erzählte Reinhold von Ramon und seinen guten Taten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teil  7

 

Die Zwillinge

 

Eines Abends klingelte es bei unserer Schule an der Pforte. Der Pförtner schaute aus dem Fenster und sah 2 Jungs, so etwa 14 Jahre alt, die nach dem Aussehen Zwillinge sein mussten. Ramon saß im Nebenraum am offenen Fenster, wo die Bibliothek ist und las in einem Buch. Der Pförtner fragte die beiden Buben was los ist, dass sie am Abend stören. Ramon blickte aus dem Fenster, konnte aber die beiden nicht sehen, nur hören was sie sagten. Die Buben waren jetzt etwas wegen dem rauen Tonfall des Pförtners irritiert.

„Bitte entschuldigen Sie die Störung“, sage einer der Jungen, „wir würden Sie bitten zu fragen…“, da fiele es dem Jungen schwer weiter zu sprechen, da half ihm der andere Junge und sagte: „ Mein Bruder und ich wollten höflich fragen, ob sie noch ein altes englisches Buch haben, dass sie nicht mehr brauchen, wir haben auch etwas gespart dafür.“           

„Nein so was haben wir nicht“, sagte der Pförtner und schloss das Fenster. Nun gingen die beiden traurig die Treppe hinunter. Sie blickten sich noch einmal um. Ramon eilte aus dem Haus, da sah er wie sich die Buben die Tränen aus den Augen wischen. Ramon rief zu den beiden ein freundliches Hallo zu. Ramon der inzwischen schon recht gut Deutsch gelernt hatte, bat die beiden Buben sich mit ihm im Park vor dem Haus an einen Tisch zu setzten. „Habt ihr Hunger?“, fragte Ramon. Beide Buben waren über soviel Freundlichkeit überrascht. „Ich bin der Ramon“, sagte er. „Das ist mein Bruder Harri und ich bin der Marko.“ „Einen kleinen Moment, ich komme gleich zurück“, sagte Ramon. Bald kam Ramon mit einem Tablett mit Wurst – und Käsebrote und Limonade. „Das ist alles für euch, bitte esst nur, ihr habt sicher Hunger.“ Und ob, sie waren sichtlich erfreut, über solche gute Sachen und bedankten sich immer wieder über Speise und Trank. Marko und Harri sagten: „So was Gutes haben wir schon lange nicht mehr gegessen.“

„Wo wohnt ihr denn?“, fragte Ramon. Beide blickten zur Erde, dann sagte Marko zögernd: „Wir wohnen in einem kleinem Wohnwagen, wir haben keine andere Wohnung. Wir konnten die Miete nicht bezahlen, doch jetzt hat Mama wieder eine Arbeit.“

Es war ihnen sichtlich peinlich, darüber zu sprechen und Ramon fragte nicht weiter. „Bitte kommt Morgenabend wieder, dann werde ich euch ein Buch heraussuchen“, sagte Ramon. „Vielen Dank noch mal Ramon, wir kommen Morgenabend gerne zu dir.“

Ramon fragte mich, ob wir ein paar Bücher für die Jungs hätten. Dann erzählte er mir von den beiden, die so nett sind, aber große Sorgen haben.

Wir suchten ein paar Bücher heraus, die am anderen Abend die beiden Buben bekommen sollten.

Wie versprochen kamen die beiden Buben am anderen Abend und brachten ein bemaltes Blatt Papier mit, worauf Ramon und die beiden Buben hier im kleinen Park am Tisch saßen.

„Mein Gott, wer hat denn das gemalt, das ist ja so deutlich wie ein Foto.“ „Das hat Marko gemalt“, sagte Harri und zeigte stolz auf seinen Bruder. Ramon und ich waren sehr begeistert, welches außergewöhnliches Talent Marko hat. Das ist das reinste Kunstwerk und das in so einer kurzen Zeit.

„Bitte Ramon verzeiht uns, dass wir jetzt schnell weg müssen, wir wollen mit Mama eine kleine Wohnung ansehen. Dürfen wir Morgenabend wieder kommen?“ „Selbstverständlich, ich freue mich auf euch“, sagte Ramon.

Am anderen Abend kamen die beiden Buben zu Ramon, doch sie waren sehr bedrückt. Ramon spürte, dass es wohl mit der neuen Wohnung nicht geklappt hat, doch die beiden wollten Ramon damit nicht belasten. „Ihr habt die Wohnung nicht bekommen?“, sagte Ramon. Sie nickten. „Seid nicht traurig“, sagte Ramon, „bald werdet ihr mehr Glück haben. Wo steht denn eurer Wohnwagen?“ „Bei Frau Wagner in der Neckarstraße 15 im Garten“, sagte Harri. „Frau Wagner ist so gut zu uns, sie hat uns schon so viel geholfen und lässt uns in ihrem Wohnwagen wohnen. Sie hat uns schon ein paar mal gesagt, wir könnten bei ihr im Haus wohnen, aber Mama und wir können das nicht annehmen, denn sie hat selber kaum Platz in ihrem Häuschen.“ „Wo ist denn euer Vater?“ Bei dieser Frage senkten beide die Köpfe zur Erde. Ramon fragte nicht weiter.

Nun zeigte Ramon die Kiste mit den Büchern. „Die sind für euch.“ Harri und Marko waren außer sich vor Freude, „so viele Bücher, wir können das nicht bezahlen.“

„Das ist ein Geschenk für euch“, sagte Ramon. Die beiden konnten das gar nicht glauben, so viele Bücher. „Doch, doch, die sind alle für euch.“ Die beiden konnten ihre Freude kaum in Grenzen halten, so glücklich waren sie. Ihre Dankbarkeit kam aus tiefsten Herzen. 

Wie ein Goldschatz trugen sie die Bücher nach Hause.

Am anderen Nachmittag ging Ramon in die Neckarstraße und bald sah er den Wohnwagen in dem großen Garten wo viele Obst und Beerensträucher wuchsen. Harri und Marko pflückten die Kirschen, die am Abend ihre Mutter und Frau Wagner dann einweckten. Frau Wagner backte zwischen durch 2 Kirschenkuchen, die sie sich munden ließen.

Am Abend brachten Harri und Marko einen Eimer Kirschen und einen Kirschenkuchen für Ramon mit. „Das ist von Frau Wagner, weil du so gut zu uns bist. Unserer Mutti lässt dich auch schön grüßen und bedankt sich von Herzen für die Bücher, sie freut sich wenn sie dich kennen lernen darf“, sagten die beiden Buben zu Ramon.                                       

Die Bücher hatten die beiden Jungs unter ihren Kameraden verteilt, das zeigt wie gut die beiden sind.

Ramon wollte unbedingt für die beiden Jungs und ihre Mutter was tun, damit sie endlich eine Wohnung bekommen, denn der Winter nahte und dann im Wohnwagen. Ganz in der Nähe der Neckarstraße stand ein kleines Häuschen mit einem Vorgarten und einem Hintergarten zum Verkauf.

Ramon rief noch am selben Abend bei seinem Vater an und erklärte ihm mit seinen lieben Worten was ihn bedrückt. Und weil seine Eltern genau so ein gutes Herz hatten, willigten sie sofort ein. Ramon hatte in seinem Leben noch nie für sich etwas Materielles erbittet. Seine Eltern wussten, dass sie sich in jedem Falle auf ihren Sohn verlassen können. Sofort wurden die Schritte in die Wege geleitet und das Häuschen wurde durch Ramon gekauft.

Am anderen Abend als Harri und Marko zu Ramon kamen, sagte Ramon: „Ich habe Gestern da unten ganz in der Nähe der Neckarstraße ein kleines Häuschen mit Garten gesehen, das ist zu verkaufen.“

Harri und Marko schauten Ramon an und sagten leise: „Das wäre genau das richtige für uns, aber das können wir uns nicht leisten.“ „Wisst ihr was“, sagte Ramon, „hat eure Mutter und ihr Morgenabend Zeit?“

„Ja gerne“, sagten die beiden erfreut. „Dann geht so um 18 Uhr zu diesem Haus. Es steht schon lange leer. Ich habe mit dem Mann geredet, der das Haus im Moment verwaltet, bis ein Käufer kommt. Er wartet auf euch. Glaubt jetzt fest daran, dass das Haus bald euch gehört. Betet zum lieben Gott, er möge euch beistehen.“

Die beiden Jungs waren durchs Ramon Worte so fest im Glauben, dass sie bald in diesem kleinen Häuschen mit dem großen Garten und der Scheune mit ihrer Mutter wohnen können. Den ganzen Abend sprachen sie mit Ramon, dass sie jeden Cent sparen werden, um mit ihrer Mutter das Haus zu bezahlen.

 

Ramon war in seinem Herzen sehr glücklich und sah im Geiste die beiden Buben mit ihrer Mutter, wie sie das Haus bewohnten. Wie sie den großen Garten bearbeiten, wie glücklich sie mit ihrer Mutter dort sind…

Am anderen Abend gingen Marko, Harri und ihre Mutter Maria Wellinger mit etwas Zweifel, zu diesem Haus. Gerade wollten sie wieder umdrehen, da kam ein Mann aus dem Haus und bat sie in den Garten zu kommen. Maria Wellinger sagte zu dem freundlichen Herrn, dass sie das alles gar nicht bezahlen kann.

„Machen Sie sich darum keine Sorgen, Sie haben Zeit das Haus zu bezahlen. Da kam auch schon der Notar Dr. Hagendorn, bei dem Frau Wellinger schon seit 4 Jahren 3-mal in der Woche putzt. Seien Sie versichert Frau Wellinger, das mit dem Haus geht alles seine richtigen Wege.

Hier ist der Vertrag: Sie zahlen jeden Monat 200 Euro, inklusive Wasser, und Müllabfuhr. Wenn Sie jetzt hier unterschreiben, gehört das Haus Ihnen und ihren beiden tollen Jungs.

Man kann sich jetzt vorstellen, was in Maria und ihren beiden lieben Jungen vorging. Die beiden schlugen vor Freude Purzelbäume und ihre Mutter und sie konnten es gar nicht glauben, dass sie jetzt ein eigenes Haus haben, es war wie ein Traum.

Jedoch es war die Wirklichkeit, alles war Rechtens durch den Notar Dr. Hagedorn abgesegnet, dank Ramon. Ramon wollte nicht, dass die Jungs und ihre Mutter erfahren, dass er das in die Wege geleitet hatte…

Noch am gleichen Abend rannten die Jungs voller Freude zu Ramon und erzählten ihm von ihrem Glück und sie bedankten sich - und im Namen ihrer Mutter bei ihm, dass er ihnen so viel Mut gemacht hat. Der Liebe Gott hat deine und unsere Gebete erhört, dann weinten sie vor lauter Freude. Du musst unbedingt zu uns kommen. Mama möchte dich so gerne kennen lernen.

Stell dir vor Ramon, im Haus sind viele Möbel, so dass wir nichts kaufen müssen, und im Keller ist ein Raum, da stehen viele Bücher und ein Kasten mit allerhand Sachen zum malen. Der Herr Notar sagte, das gehört alles uns, das ist ja so schön, o lieber Gott, was hast du uns so glücklich gemacht…Ramon war in seinem Herzen sehr gerührt vor Freude.

„Bitte Ramon, komm mit uns, wir zeigen dir alles.“ Nun zeigten sie Ramon das ganze Haus und die Bücher übers Malen, und alles was mit Gartenbau zu tun hat. Und das war auch Harris Interesse, alles was mit Natur zusammen hängt. Harri und Marko hatten Frau Wagner versprochen ihren Garten weiter hin in Ordnung zu halten, was sie auch gerne mit Sorgfalt taten. Eine wunderbare Gottgewollte Freundschaft entstand zwischen Ramon, Marko, Harri, ihrer Mutter und Frau Wagner.

 

O ja, Ramon hatte noch so manchem geholfen, ohne dass diese wussten, wo her die Hilfe kam.

 

Eines Tages ging Ramon am Nachmittag durch eine Straße. Er sah eine Frau die ihre Tochter im Rollstuhl über die enge Straße zu einem Haus schob. Da kam eine ältere Frau aus dem Haus und half ihr die 12 –jährige in den 1. Stock in die Wohnung zu tragen, wo sie zur Miete wohnten. Ramon fragte ob er helfen dürfe. Sie nahmen dankend seine Hilfe an. Es war jedes Mal für die beiden Frauen schwer, das Mädchen durch die engen Treppen nach oben oder nach unten zu tragen. Zumal das Mädchen seit sie im Rollstuhl saß, einige Kilo zugenommen hatte.

„Das ist aber nett junger Mann, dass Sie uns geholfen haben, vielen Dank“, sagten die beiden Frauen. Das Mädchen schaute Ramon an und sagte unter Tränen: „Mein Vater und ich hatten vor zwei Jahren einen Autounfall, bei dem er gestorben ist, wir sind so traurig, dass Vater nicht mehr bei uns sein kann.“ Ramon war im Herzen sehr traurig, denn die Mutter und Evas Oma kümmerten sich rührend um ihr Mädchen. Sofort boten sie Ramon frischgebackenen Kuchen und Kaffe an, so kamen sie ins Gespräch. In dem ganzen Gespräch kam nicht einmal Klage auf, dass ihnen alles über den Kopf wächst, seit das Familienoberhaupt Peter tödlich verunglückt ist. Die Mutter gab Klavierunterricht, wo mit sie ihren Lebensunterhalt verdienten.

Frau Maier die unteyr ihnen wohnte, bat ihnen einpaar mal an, die Wohnungen zu tauschen, damit sie nicht so schwer zu tragen hätten, jedoch sie dankten ihr sehr, aber sie konnten diese Bitte nicht annehmen, denn Frau Maier hatte selber ein Hüftleiden. Hier sieht man wie wunderbar die Nachbarshilfe ist.

Evas Mutter und ihre Oma, hatten sich an maßgebender Stelle gewandt, um eventuell einen Treppenlift zu beantragen, aber der Antrag wurde abgelehnt.

So trugen sie das Mädchen weiterhin die Stufen hoch und runter. Des Öfteren wenn jemand das sah, half er den beiden Frauen das Mädchen zu tragen. In dem Altbau wohnten 3 Familien. Heimlich sparten sie für einen Lift und sie und der Hausbesitzer hatten auch schon 20 % des Betrages, was der Lift kostet zusammen gespart. Sie wollten Eva, ihre Mutter und ihre Großmutter damit überraschen. Auch Evas Mutter und Großmutter hatten auch schon einen kleinen Teil regelrecht vom Mund abgespart.

Vor ein paar Tagen hatten sich Mutter und Großmutter bei der Firma erkundigt, was der Einbau des Liftes kostet. Aber ihr Erspartes reichte bei weitem nicht.

2 Tage später kamen am frühen Morgen Handwerker und wollten gerade anfangen den Lift ein zu bauen. „Halt“, rief Evas Mutter, wir können das alles gar nicht bezahlen.“ Der Handwerkschef schaute Evas Mutter lächelnd an und sagte:  „Gute Dame, das ist schon alles bezahlt. Heute Abend kann ihrer Tochter damit fahren.“ Die Freude im Haus war riesengroß und Eva konnte gar nicht oft genug den Lift hin und her fahren. Am anderen Morgen ging Eva zur betreffenden Krankenkasse und wollte sich über den Lift bedanken. Doch dort wurde sie zuerst einmal von einem Zimmer zum anderen geschickt, bis sich herausstellte, dass die Krankenkasse gar nichts mit dem Einbau zu tun hatte. Sie fragten auf allen möglichen Stellen nach, ob sie den Einbau des Liftes bezahlt hätten, doch niemand hatte es getan.

Es war Ramon, der für den schnellen Einbau gesorgt hatte. Erst viel später erfuhren Eva, Evas Mutter und Großmutter, dass die gute Tat von Ramon ausging, doch als sie sich bedanken wollten, war Ramon schon wieder in seiner Heimat. Aber das hielten sie nicht ab, sofort einen rührenden Dankesbrief zu Ramons Heimat zu schicken. Eva und alle anderen hatten Ramon so sehr in ihr Herz geschlossen und hofften einmal ihm persönlich zu danken.

 

„O ja“, sagte Reinhold, „Ramon ist ein wunderbarer Mensch, er wird einmal sein Land mir großer Liebe regieren.“ 

 

 

 

 

 

 

Teil  8

 

Prinzessin Ria

 

Da kam Ramon angerannt und freute sich, dass die Ärzte mit seiner Gesundheit sehr zufrieden sind. „Kommt, ich lade euch ein zu Kaffe und Kuchen.“ Er strahlte und war sichtlich bewegt. „Meine Schwester Ria kommt mich in den nächsten Tagen besuchen, ach Gott was ich mich freue.“ Ramon kullerten Freudentränen die Wangen herunter.

Als Ria mit dem Zug von Frankfurt nach Nidda kam, fielen sich Ramon und Ria vor lauter Freude um den Hals und sie wollten gar nicht mehr von einander lassen. Ihre Geschwisterliebe war so herzlich und wunderbar, wie man sich so eine Liebe nur wünschen kann. Sie hatten sich unheimlich viel zu erzählen.

Ramon hatte in Briefen seiner Schwester alles berichtet was er erlebt hat, er hat von Telba erzählt und von einem Mädchen in das er sich unsterblich verliebt hatte. Ria war so glücklich weil es Ramon immer besser ging. Und sie freute sich schon sehr, Telba und das Mädchen kennen zu lernen.

Des Öfteren war Lara an dem Haus „zufällig“ vorbeigegangen wo Ramon wohnte, um in seiner Nähe zu sein. Auch heute war sie wieder ganz in der Nähe von diesem Haus. Sie stellte sich immer etwas abseits hinter Büsche, damit man sie nicht sieht. Von dort aus konnte sie den Eingang des Hauses gut einsehen. Gerade wollte sie wieder gehen, da kam ein Taxi mit Ramon und seiner Schwester. Ramon und seine 18-jährige Schwester Ria stiegen aus und waren so innig zueinander, auch konnte Lara ihre Sprache nicht verstehen, so dass sie glaubte, es wäre Ramons Braut.

Lara war tief traurig, ihr Herz war fast zum Stillstand gekommen, so tat ihr das Herz weh. In ihr war eine Welt zusammengebrochen. Ramon und seine Schwester Ria gingen anschließend in ein hübsches Cafe und feierten dort ihr Wiedersehen und jeder der die beiden so sah, musste annehmen es sei ein glückliches Liebespaar.

An diesem Abend spielte in dem Cafe eine kleine Musikkapelle, die so toll zum Tanz aufspielte, dass Ramon und Ria fast keinen Tanz ausließen. Jetzt wollten einige Damen unbedingt mit dem begnadeten Tänzer Ramon tanzen und auch einige der Herren ließen es sich nicht nehmen, Ria um einen Tanz zu bitten, die sie gerne annahm.

Nach einer Stunde gingen Ramon und Ria aus dem Gasthaus und sie hatten sich noch so viel zu erzählen. Schade sagten die anderen Gästen, dass sie schon gegangen sind.

Am anderen Tag nahmen Ramon und Ria einen Leihwagen und fuhren durch die Wetterau und durch den Vogelsberg. Ria und Ramon waren begeistert von dieser schönen Landschaft und den unzähligen Sehenswürdigkeiten die sie so genossen.

Ria und Ramon gingen am Vortag von Rias Abschied noch einmal durch Bad Salzhausen und waren glücklich und traurig zugleich, denn der Abschied nahte. Ria wollte unbedingt die große Liebe von Ramon sehen. Sie machte im Mut, er möge dem Mädchen seine Liebe gestehen. So gingen sie zu dem Haus in dem Lara arbeitete. Ramon faste sich allen Mut zusammen um jetzt Lara zu sagen, dass er sie so sehr liebt. Doch als beide zu dem Haus kamen, wurden sie von den Mädchen die mit Lara zusammen arbeiteten, zurückhaltend empfangen.

Sie sagten das Lara sehr krank geworden ist und seit gestern im Krankenhaus liegt und sie gaben Ramon indirekt die Schuld an ihrer plötzlichen Krankheit. Ramon war in seinem Herzen tief bewegt, doch er konnte sich nicht erklären, warum das es so gekommen ist. Er konnte ja nicht ahnen, dass in Lara eine Welt zusammen gebrochen war, als sie ihn und Ria so innig zusammen gesehen hatte und sich vielleicht dachte, Ria wäre seine Braut oder Frau. „Mein Gott hilf Lara wieder gesund zu werden“, flehte Ramon in seinem Herzen.

 

Ramon bedankte sich bei den Mädchen und dann gingen er und Ria zurück. Er sagte Ria was geschehen war. „Bitte geh zu Lara ins Krankenhaus, und sage ihr dass du sie unsterblich liebst, sie muss sofort wissen, dass ich deine Schwester bin.“ O ja, die Liebe kann wunderschön sein und auch genau so grausam sein, denn oft wissen die Liebenden gar nicht, dass alles ganz anders ist und im Moment der totalen Niedergeschlagenheit des Liebeskummers unnötig leiden müssen.

 

Und wie wir ja inzwischen wissen, kommt hier in diesem kleinen geheimnisvollen Kurort Bad Salzhausen alles wieder vollkommen zum Guten.

 

Nach diesem schmerzlichen Schlag gingen Ramon und Ria zu den Salinen, die ihnen so gut taten. Ramon rief mich an und sagte: „Telba bitte komm nach Bad Salzhausen“, dann erklärte er mir was geschehen war. Ich fuhr so schnell ich konnte zu Ramon und Ria, die ich vor ein paar Tagen kennen gelernt hatte.

Ramon war ganz aufgelöst, doch Ria hatte ihm zuvor schon sehr geholfen, dass alles gut wird. Er hatte seinen schönsten Anzug angezogen und nun gingen wir zu einer Wiese und pflückten einen Wiesenstrauß, den Ramon mit seiner ganzen Liebe und in Gedanken an Lara zusammen band.

„Ramon, wo hast du denn das gelernt, so einen wunderschönen Blumenstrauß zu binden, der ist ja schöner wie von einem Blumengeschäft“, sagte ich zu ihn.

„Als ich in Heidelberg studierte, lernte ich die Zwillinge Harri und Marko und ihre Mutter kennen, mit denen ich immer in Verbindung stehe, da hat mir Harri, der inzwischen seine Gärtnerlehre macht, gezeigt wie man Blumen kunstvoll zusammen bindet. Wir sind damals so oft auf die Wiesen gegangen und haben viele Sträuße gebunden, die hat Marko und Harri dann auf dem Markt verkauft. Das Geld das sie dafür bekamen, hatten sie für ein Tierheim gespendet. Marko ist auf der Kunstschule. Ihre Mutter ist sehr stolz auf ihre Buben.

Ich hatte schon von Reinhold von dieser wunderbaren Geschichte erfahren, jedoch Ramon hat in seiner Bescheidenheit nicht gesagt, dass er ihnen viel geholfen hatte, was die Zwillinge und ihre Mutter nicht wissen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teil  9

 

Ramon und die große Liebe

 

Nun kamen wir am Krankenhaus an, Ramon schloss seine Augen, betete leise zu Gott, dann sprachen wir noch ein paar Worte, dann ging er mit dem herrlichen Blumenstrauß zu dem Zimmer wo Lara lag. Ramons Herz schlug so laut, dass er ein paar Sekunden brauchte, bis er an die Tür klopfte.

Ramons Blicke erstarten, als er ins Zimmer von Lara kam. Da saß ein junger Mann an ihrem Bett und neben Lara stand ein Rosenstrauß in allen Farben. Ramon war sehr traurig und verwirrt zugleich. Er gab Lara, die sich sichtlich sehr freute, seinen selbstgebundenen Blumenstrauß und sagte mit leiser Stimme: „Ich wünsche dir alles Gute damit du bald wieder gesund wirst, bitte verzeih mir.“ Lara war so sehr gerührt, als sie Ramon sah, dass sie kein Wort sagen konnte. Ihr Herz war auf einmal wie im siebten Himmel der Liebe, dabei drückte sie Ramons Blumenstrauß an ihr Herz und sie war unheimlich glücklich. Sie war so sehr in himmlischen Gefilden, dass sie zuerst gar nicht vernahm, dass Ramon aus dem Zimmer gegangen war.

Ramon glaubte, der junge Mann der bei Lara war, wäre ihr Freund oder Verlobten, denn er hatte auch noch einen goldenen Ring am Finger. Ramons Herz war in tausend Schmerzen zersprungen. Er setzte sich auf eine Bank die auf dem Flur stand und rang mit seinen Tränen und seine Gedanken waren in tiefe Trauer abgeglitten.

Gerade wollte Ramon die Krankenhaustreppe hinunter gehen, da rief der junge Mann der bei Lara im Zimmer saß: „Hallo Ramon, bitte komm wieder zurück. Ramon sah den jungen Mann wie er mit seinen Krücken langsam auf ihn zukam. „Ich bin Karoll und liege schon eine Zeit hier im Krankenhaus, und jetzt liegt Lara auch hier im Krankenhaus. Wenn Lara nicht gewesen wäre, wäre ich tot. Dann erzählte er Ramon von Laras schnellem Eingreifen bei seinem Unfall und dadurch hat sie mir das Leben gerettet, denn nach dem sie mich aus dem brennenden Auto gebracht hat, ging das Auto in die Luft. Wenn ich aus dem Krankenhaus entlassen werde, werden meine Verlobte Elvira und ich unsere Hochzeit nachholen, denn wir wollten vor 14 Tagen heiraten, dann kam der schreckliche Unfall. Meine Verlobte Elvira und ich sind Lara für unser ganzes Leben dankbar.“ Da kam auch schon Elvira um ihren Verlobten Karoll und um Lara zu besuchen.

Bevor Karoll Elvira Ramon vorstellen konnte, schaute Elvira Ramon lächelnd an und sagte: „Du musst Ramon sein, denn Lara hat dich mir genau beschrieben, sie hat die ganze Zeit nur von dir so lieb gesprochen, du  weißt auch bestimmt warum.“ Ramon nickte und sagte: „Ja ich bin Ramon.“ Elvira und Karoll klopften Ramon auf die Schulter und sagten mit einem hoffnungsvollen Tonfall wie im Duett: „Nun wird’s aber Zeit  Ramon, Lara wartet voller Sehnsucht auf Dich.“

 

Am liebsten hätte Ramon ganz laut aus vollem Herzen gerufen: „Ja, Lara liebt mich…“ Ramon schwebte wie von einer Woge der Liebe getragen zu Laras Zimmer. Bevor Ramon an die Tür klopfte, ging die Tür auf und vor ihm stand seine über alles geliebte Lara. Sie konnte es nicht mehr aushalten und wollte Ramon jetzt ihre Liebe zu ihm gestehen, doch sie sah immer noch im Geiste vor ihr das junge Mädchen und Ramon, die so glücklich miteinander waren…Ramon sah Lara an, dass ihre Augen strahlten und zugleich traurig waren. Ramon wusste von ihren Arbeitskolleginnen, die ihm indirekt das mit dem Mädchen zu verstehen gaben, weshalb Lara krank wurde, was Ria war, was sie nicht wissen konnten. Leise sagte Ramon zu Lara: „Das Mädchen ist meine liebe Schwester Ria…   

Jetzt strahlten Laras Augen in unendlichem Glanz der vollkommenen Liebe. Ramon und Lara gingen wie vom Engel Amor begleiten in das Zimmer von Lara. Zwei Herzen hatten endlich zusammen gefunden, die sich schon verloren glaubten. Nichts auf der Welt hätte sie jetzt noch trennen können, denn die Macht der Liebe ist stärker als alles andere.

Diese Augenblicke für immer, der größten Glückseligkeit, ist ein Geschenk des Himmels, für so viele Entbehrungen die ihre brennenden Herzen vor Liebesschmerzen fast zermalmten.      

Nichts hätte dieses vollkommene Glück in Worten fassen können, nur die glücklichen Herzen vernahmen diese unbeschreiblichen himmlischen Gefühle der unsterblichen gemeinsamen Liebe so innig, dass sie die ganze Welt nicht mehr wahrnahmen.

Es ist so wunderbar, dass diese beiden Menschen endlich zu dem gefunden haben, was wir uns alle selber von ganzem Herzen wünschen. 

Nach 2 Tagen fuhr Ria in ihr Land zurück. Ramon konnte ihren Wunsch erfüllen und ihm seine unsterbliche Liebe Lara vorzustellen. Es war ein herzzerreißender Abschied, so als wenn sie sich nie mehr wieder sehen würden.

Wir lassen nun das glückliche Paar Ramon und Lara mit ihrer Liebe alleine und werden später noch über ihr Glück berichten.

 

 

 

 

 

 

Teil   10

 

Die Dame in einem romantischen Cafe  

 

Vor ein paar Tagen war ich wieder in Bad Salzhausen in einem wunderschönen kleinen Cafe mit einer wunderbaren Atmosphäre, die nur ein solcher romantischer Kurort haben kann. Man muss diese Atmosphäre schon selbst erlebt haben, um den Unterschied zwischen einem Restaurant in Bad Salzhausen und einem anderen Lokal irgendwo zu vergleichen. Man spürt schon beim Eintreten hier in diesen begnadeten Kurort, die Wunderwirkenden Kräfte der Salinen, die uns zu neuen positiven Ideen und Taten führen.

Man kann sich auch gar nicht erwehren und man möchte sich auch gar nicht erwehren, wenn Sie diese Himmlische Wonne der vollen Harmonie in sich verspüren, die Sie garantiert in glücklichen Richtungen lenkt.

An einem Tisch dieses Cafes saß eine Dame, vielleicht so um die 60 Jahre alt. Sie war wohl alleine ins Cafe gekommen und war irgendwie abwesend. Wer weiß was diese Dame in ihrem Herzen für Sorgen hatte, die sie sicher hier in Bad Salzhausen zum Guten bringen wollte. Allmählich kamen immer mehr Leute ins Cafe. Ein junges Paar fragte, ob sie sich an den Tisch der traurigen Dame sitzen dürften. Da hatte sich die ältere Dame sichtlich gefreut, was man an ihrem Gesichtsausdruck sofort bemerkte.

Die drei unterhielten sich sehr angeregt und es war so, als würden sie sich schon lange kennen würden. Die ältere Dame machte zur Zeit hier eine Kur, denn ihr Mann war vor 3 Jahren plötzlich gestorben und sie dachte all die Jahre, sie könnte über den Tod ihres Mannes mir der Zeit hinweg kommen, jedoch ihr Herz wurde immer schwerer und sie wurde psychisch und physisch sehr krank. Ihre Bekannten baten sie immer wieder, Rosa Wendel, so ihr Name, möchte in ärztliche Behandlung gehen, doch sie glaubte immer noch, dass sie es alleine schaffen könnte, über den schweren Verlust hinweg kommen.

Ihre Freundin Edith sagte zu ihr: „So Rosa, jetzt ziehst du dich schön an, dann werden wir mal nach Bad Salzhausen fahren, denn von diesem Kurort hat mir meine Tochter erzählt, dass ihre  Schwiegermutter, die dort in Kur war, wie neu geboren aus der Kur zurückkam.“

Edith musste ihre Freundin Rosa regelrecht überreden, sich zusammen zu reisen und mit zu fahren, nur so zur Probe, wie Edith sagte.

Schon als Rosa und Edith in Bad Salzhausen ankamen, war es, als würde ein Hauch von Urlaubsstimmung über sie kommen, da war Rosa überzeugt, dass sie in diesem Kurort wieder glücklich werden könnte. Edith sagte zu Rosa: „Meinen nächsten Urlaub verbringe ich hier im Kurort.“ An diesem Sonntag nach dem beide durch den großen blühenden Park gingen und die Salinen so positiv auf ihre Atemwege wirkte, beschloss sich Rosa noch heute  eine Kur zu machen.

Schnell waren die Formalien erledigt und schon ein paar Tage später trat Rosa ihre Kur an. Sie war ganz in Gedanken, dass es ihr bald im Herzen besser gehen würde. Denn der seelische Schmerz hatte auch ihren Körper erfasst, so dass sie oft schlapp war.

Sie ging dann in dieses besagte Cafe und fühlte sich im Geiste schon viel besser. Dann kam das junge Ehepaar und sie unterhielten sich so angenehm mit Rosa, dass sie regelmäßig aufblühte.

Man könnte glauben, der Herrgott hätte das junge Ehepaar in dieses romantische Cafe geschickt, um den Grundstein für überaus glückliche Zeiten für Rosa zu legen, was an diesem Tage begann.

Hier muss ich an das zutreffende Sprichwort denken: Wenn Gott eine Tür zu schlägt, dann öffnet er sicherlich dafür ein Fenster.

Und so war es auch bei Rasa Wendel, doch sie hatte das offene Fenster noch nicht bemerkt, aber ihre Freundin Edith Saftmann und das junge Ehepaar hatten Rosa das „offene Fenster“ gezeigt.

Als Rosas Mann Paul starb, brachte in ihr eine Welt zusammen. Auf einen Schlag hatte sie über Nacht ihr Lebensglück verloren. Als sie am Morgen erwachte, lag ihr Mann tot neben ihr. Er war durch einen Herzinfarkt im Schlaf gestorben.

Sie hatten eine glückliche Ehe geführt, die Kinderlos blieb. Finanziell hatten sie sich im Falle eines Falles gegenseitig abgesichert, und immer sich davor gefürchtet, dass etwas passieren könnte, dass einer alleine sein könnte. Jetzt hatte der Tod grausam zugeschlagen und Paul mitten aus dem Leben gerissen.

Rosa hatte in all der schweren Zeit immer von ihren Freunden Trost und Zuspruch erhalten, worüber sie sehr froh und dankbar war. Aber wenn man so lange glücklich zusammen war, wie Paul und Rosa, dann ist die Zeit nach diesem Schock trotz Freunde sehr schwer. Doch nun hatte Gott für Rosa ein „Fenster“ geöffnet, und sie dadurch zu neuen Ufern geleitet.

Am anderen Morgen als Rosa in den Park ging um ein bisschen Gymnastik zu machen, schaute ihr von einer Parkbank aus, ein Mann mit lächelten Gesicht zu, es machte ihm sichtlich Spaß zuzusehen, wie sportlich sie sich bewegte.

Jetzt sah sie den Herrn und sie war etwas irritiert. „O Pardon“, sagte sie, „ich habe Sie gar nicht bemerkt.“

„Machen Sie bitte ruhig weiter, es ist schön Ihnen zuzusehen, leider kann ich mich nicht so gut bewegen, sonst hätte ich gerne mitgemacht“, sagte mit lustiger Miene der Herr auf der Parkbank.

„Sie können es ja mal ein bisschen probieren, vielleicht sind Sie gelenkiger als Sie denken“, sagte Rosa mit ebenfalls jetzt froher Miene. Und tatsächlich, der Herr machte ein paar Sportbewegungen mit und er staunte selber, wie er in seinem Alter noch recht schwungvoll ist. Das machte er aber bestimmt wegen der Dame, der er ein bisschen imponieren wollte. So allmählich hatten die beiden ihren Spaß daran, sich sportlich gemeinsam zu betätigen, dabei bemerkten sie gar nicht, dass immer mehr Leute ihnen vergnügt zusahen und dann sogar noch Beifall klatschten.

Es dauerte nicht lange, da machten einige der umstehenden Leute in allen Altersgruppen den beiden nach und so war im Nu eine richtige kleine Sportveranstaltung im Park entstanden. Helma Denner, die seit längerer Zeit an Atem - und Kreislauflaufbeschwerden litt, hatte hier in Bad Salzhausen in wenigen Tagen an den Salinen  schon ganz schöne Fortschritte gemacht, was die Gesundheit anging, so wagte sie sich jetzt mit den anderen einige Sportübungen zu machen, was ihr sichtlich sehr gut tat. Seit her machten Helma und auch viele andere Besucher hier unten an den Salinen ihren „Jungbrunnensport“ wie sie überzeugt sagten.

Da sieht man mal wieder wie einfach ein paar Bewegungen dem ganzen Körper und Geist wohl tun und wie sich das auf den ganzen Lebensablauf auswirkt, schlicht und einfach, man wird wie neugeboren. Ja das Wort neugeboren, ist nicht so einfach hingesagt, es ist wirklich erstaunlich, dass es keine Altersgrenze gibt, sich wie neugeboren zu fühlen, wenn man wie hier zu sehen ist, etwas dafür tut. Und das ist wirklich das einfachste der Welt, man muss nur seinen inneren „Schweinehund“ überwinden und alles geht wie von selbst.

 

Gehen wir wieder zurück zu Rosa Wendel und Kurt Schmücker. Nach dem die beiden sich etwas näher gekommen waren und sie sich auch sehr sympathisch fanden, gingen sie gemeinsam die paar Schritte zu den Salinen. Dabei atmeten sie die gesundheitsfördernden natürlichen Salinensalze ein und fühlten sich als wären sie am Meer in einer Brandung. „Was für ein herrliches Gefühl diese Luft hier, einfach phantastisch wohltuend“, sagte Rosa. „Mir geht es genau so, ich bin schon das zweite mal hier in Kur, nicht weil ich krank wäre, sondern weil es mir hier so gut gefällt“, sagte Kurt mit strahlendem Gesicht. Allmählich kamen die beiden immer mehr ins Gespräch und sie spürten dass sie froh waren, sich beide hier gefunden zu haben.

„Übermorgen habe ich meinen 65. Geburtstag, da kommen ein paar Freunde von mir, sie wollen unbedingt meinen Geburtstag mit mir etwas  feiern. Wenn Sie kommen möchten, würde ich mich sehr freuen, Sie sind  herzlichst eingeladen, denn Sie haben mir gezeigt, dass wir noch lange nicht zum alten Eisen gehören“, sagte Kurt zu Rosa und schaute sie liebevoll an. „Da kann man ja nicht nein sagen“, meinte Rosa erfreut. Und schon war der erste Schritt getan, was ihnen bestimmt der liebe Gott in ihren Herzen gehaucht hatte.

 

Nun erzählten sich die beiden aus ihrem Leben.

Vor 4 Jahren war Kurts Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, da stand Kurt ganz alleine da, doch ihr Sohn Olaf und ihre  Tochter Gerdi kümmerten sich rührend um ihren Vater, der den Tod der geliebten Frau nur schwer überwinden konnte. Doch so ganz allmählich, Dank der Hilfe seiner Kinder und seinen Enkelkinder und seinen Freunden, fand Kurt wieder das Gleichgewicht, um das Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es war so ähnlich wie bei Rosa Wendel, beide hatte ähnliche Schicksalsschläge erleiden müssen. Und nun waren beide sehr froh, hier in Bad Salzhausen zu sein, sonst hätten sie sich sicherlich nicht kennen gelernt.

 

Wie sich dann herausstellte, wohnten sie nur 15 Kilometer auseinander. „Wollen wir Morgen wieder unsere Sportübungen machen?“, sagten beide wie aus einem Munde. Und ob sie wollten. Jetzt hatten beide noch ein paar Termine in Punkto Kur, jedoch dieser nicht vorhergesehener „Sporttermin“ hat ihnen bestimmt den größten Fortschritt zum neuen Leben gebracht. Sie vereinbarten für den nächsten Tag ein Treffen.

Nachdem Kurt seine Kurtermine absolviert hatte, wollte er noch ein bisschen für Morgen vortrainieren und übte etwas übertrieben. Plötzlich bekam er einen Hexenschuss, der ihn doch tatsächlich ans Bett fesselte. „Mit dem Sport ist es erst mal vorbei“, sagte der Arzt mit einem verschmitzten Lächeln, denn er wusste wem Kurt Schmücker damit gefallen wollte. Rosa war jede freie Minute bei ihm und jetzt konnte Kurt schon wieder laufen und da spazierten sie wie ein junges Paar durch den herrlichsten Garten der Welt, wie sie sagen und sie waren glücklich in ihren Herzen.

Aus dieser Begegnung wurde eine wunderbare Liebe, die sie beide später vor den Traualtar führte. „Spätes Glück, ewiges Glück“, stand auf der Hochzeitskarte von Edith, die Rosa indirekt zu diesem Glück geführt hatte.

 

Sehen Sie werte Leser, vor Liebe ist kein Alter sicher, im positiven Sinne gemeint, da gibt es absolut keine Grenze. Jeder ist seines Glückes Schmied. Viele Menschen, egal in welchem Alter, werden kaum glücklich werden, wenn sie sich selber bedauern und sich in ihren vier Wänden vergraben. Doch wenn sie unter die Leute gehen, wie hier zum Beispiel in Bad Salzhausen und in anderen Kurtstätten oder sonst wo, steigt die Chance das Glück zu treffen, in sehr hohem Maße an und man wird erleben, wie man plötzlich wie neugeboren ist. Das haben schon unzählige Menschen jeden Alters plötzlich erfahren dürfen, die vorher noch glaubten, ihr Leben wäre in Punkto Lebensglück vorbei.

Jeden Tag geht immer wieder die Sonne auf, öffnen wir unsere Herzen und wir werden wie neugeboren sein, oh ja, wie neu geboren, das kann man gar nicht oft genug sagen.

Teil   11

 

Anita und der Liebeskummer

 

Hier in dem kleinen Kurort mit dem großen Herzen, gibt es unzählige Geschichten zu erzählen, so sehen wir eine junge Frau mit Namen Anita, die hier in den Kurort gekommen ist, um sich von all den seelischen und körperlichen Sorgen zu befreien.

Anita gerade 25 Jahre alt geworden, war die unglücklichste Frau der Welt und doch war ihre Glaube noch nicht ganz erloschen, hier an diesen Ort ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Sie hatte schon so viel Gutes von hier gehört, dass sie jetzt Funken der Hoffnung in sich verspürte, die ihr schon am ersten Tag ihrer Ankunft zu einem „kleinen Feuer“ wurde.

 

Was war geschehen?

Anita hatte innerhalb von fast einem Jahr 33 Kilogramm zugenommen und es schien noch nicht das Ende ihrer Gewichtzuname zu seine. Als Anita vor einem Jahr ihrem Mann Holger, den sie über alles liebte, in der Stadt ein Geburtstagsgeschenk kaufen wollte, sah sie ihren Mann zufällig wie er sich nebenan regelrecht in ein Haus schlich.  

Anita konnte sich gerade noch versteckt halten, so dass Holger sie nicht sehen konnte. Natürlich erschrak Anita, was ihr Mann in diesem Haus tun könnte. Jetzt ging Anita an die Hausklingeln und sah dass dort 8 Mietwohnungen waren. Doch alle Namen die da standen, sagten ihr nichts. So ging sie um das Haus zum Hof und hörte bald die Stimme einer jungen Frau aus einem offenen Fenster und dann hörte sie auch die Stimme ihres Mannes, die beide aufgeregt klangen. „Und, wann willst du es ihr endlich sagen, ich kann so nicht mehr weiter leben, entweder du lässt dich jetzt sofort scheiden, oder es ist aus“, sagte sie im herrschenden Ton.

„Ja, ja, ich werde mich so schnell wie möglich scheiden lassen, ich werde es ihr schon noch früh genug sagen.“ Es gab noch ein paar Worte des Streits, doch dann war Ruhe eingekehrt.

Anita war total am Boden zerstört und konnte das alles gar nicht fassen.        

Nun war es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen, dass ihr Mann sie ständig belog, als er sagte: „Wir müssen wieder Überstunden machen.“

Als Holger an diesem Abend wieder spät nach Hause kam, sah er seine Frau weinend auf dem Sofa liegen. „Du hast eine andere“, sagte sie mit zitternder Stimme. Zuerst wolle er alles abstreiten, doch dann sagte sie ihm was sie heute Nachmittag in dem Haus zufällig gehört hatte, dann wiederholte sie die Worte seiner Liebhaberin.

„So, nun weißt du es, dann brauche ich dir es ja nicht mehr zu sagen“, sagte er irgendwie erleichtert.

Ohne mit den Wimpern zu zucken, packte er seine Sachen zusammen und verschwand ohne eines Blickes seine Frau zu würdigen. Anita war nicht mehr in der Lage für ihre Liebe zu kämpfen. Sie war so in Gedanken dass nichts auf der Welt sie hätte noch interessieren können. Schreckliche Zeiten begannen an diesem Tag für Anita.

Zwei Tage lag sie in ihrer Wohnung und war am Ende ihrer Kräfte. Im Betrieb wo sie arbeitete, machte man sich große Sorgen, weil sie sich nicht meldete. So ging eine Arbeitskollegin zu ihr und fand sie völlig aufgelöst. Trotz aller Hilfeversuche ihrer Bekannten und Freunden, konnte ihr niemand helfen. Nach und nach nahm sie aus Kummer so an Gewicht zu, dass sie es jetzt selber einsah, dass es so nicht weiter gehen kann. Ein Arzt der sich ihr annahm, verschrieb ihr eine Kur in Bad Salzhausen.

Zuerst wurde Anita auf schonende Diät gesetzt und nach 4 Wochen waren schon sichtliche Erfolge an Körper und Seele deutlich zu spüren. Von Tag zu Tag bekam sie neuen Lebensmut, denn sie hörte wenn sie im Park spazieren ging immer wieder Komplimente.

Ein junger Mann der in einer Bäckerei seine neue Arbeit begann, kam nun jeden Morgen nach Bad Salzhausen um dort Backwaren in verschiedenen Kurhäusern zu liefern. Da er sehr schüchtern war, schaute er Anita immer nur lächelnd an und grüßte sie. Auch Anita hatte gefallen an dem freundlichen jungen Mann gefunden. Ein paar Tage später richtete es Anita so ein, dass sie dem jungen Bäcker regelmäßig über „die Füße“ laufen musste. Und dann machte er ihr Komplimente, wie gut sie aussehe. Von nun an war die verborgene Liebe zwischen beiden zu einem wunderschönen blühenden Rosenbusch in voller Pracht aufgegangen.

Für beide begann eine wunderschöne Zeit und ihre Liebe wurde von Tag zu Tag gefestigt.

 

Jeden Tag setzten sich Anita und ihr Heiner zu den Salinen und erfreuten sich an ihrer Liebe. Inzwischen war die Scheidung von Anita und Holger amtlich, was Anita nun endgültig von Holger gelöst hatte. Sie war selbst einmal erschrocken, als sie Holger bei der Scheidung sah und dass sie absolut nichts mehr für ihn empfand, noch nicht einmal Hass, den sie lange Zeit für ihn spürte.  

Nach dem die 8 wöchige Kur von Anita sehr erfolgreich beendet war, zog Anita auf Wunsch von Heiner in sein Haus am Waldesrand, wo auch noch sein Vater wohnte. Die Mutter von Heiner war vor 4 Jahren gestorben.

Die Drei waren wie eine kleine glückliche Familie. Es waren die Monate vergangen, Anita und Heiner hatten sich verlobt, da klingelte es ein paar Tage später an der Hautür von Anita. Anita traute ihren Augen nicht, da stand mit Tränen in den Augen ihr geschiedener Mann vor ihr, der sie sie ganze Zeit gesucht habe, wie er weinend sagte. Er hätte sich von Inge endgültig getrennt und wollte jetzt mit seiner geschiedenen Frau wieder ein neues Leben anfangen. „Bitte gib mir noch einmal eine Chance“, bat sie Holger.

Anita schaute Holger mitleidig an und sagte mit fester Stimme: „Deine Wege und meine Wege gehen für immer in andere Richtungen, ich liebe dich nicht mehr, ich liebe meinen Verlobten Heiner aus ganzem Herzen, in 4 Wochen ist unsere Hochzeit. Ich trage sein und mein Kind unter meinem Herzen.“

Holger war nervlich am Ende, doch was er auch versuchte, es war zwecklos. „Bitte geh, wir haben uns für immer nichts mehr zu sagen, ich wünsche dir für dein Leben alles Gute.“ 

Holger hatte keine Chancen mehr gesehen, jemals seine ehemalige Frau wieder zurück zu gewinnen. Total niedergeschlagen fuhr er langsam davon.

Anita hatte in ihrem Herzen gespürt, wie weh es ihm tat, jedoch ihre Gefühle der Liebe zu ihm waren spurlos aus ihrem Herzen gebannt…   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teil   12

 

Himmlische Liebe

 

Wie versprochen wenden wir uns den beiden unsterblich Verliebten, Lara und Ramon zu, die nichts mehr auf der ganzen Welt trennen kann. Lara wusste bisher nicht, dass sie sich in einen Prinzen verliebt hatte. Doch liebende Herzen machen keinen Unterschied zwischen den Ständen. Durch die unbeschreibliche Liebeskraft von Lara und Ramon, wurde Lara noch am gleichen Tag so gesund, wie das sich jeder wünscht. Die Kraft der Liebe heilt alle Wunden, sei es seelisch oder körperlich und schneller als der beste Arzt.

Nach Ramons Kur flogen er und Lara in die Heimat von Ramon, wo er und Lara fürstlich empfangen wurde.

Es war ein rauschendes Feuerwerk, als Ramon und seine Braut Lara auf dem Flughafen ankamen. Seine Eltern, seine Schwester Ria und der ganze Hofstaat und die Bewohner des kleinen Königreichs, eilten herbei, um ihren geliebten Ramon und seine zukünftige Frau Lara aus vollem Herzen zu begrüßen.

 

Ramon schloss seine Augen, nahm seine Lara in die Arme und flüsterte ihr mit Tränen in den Augen ins Ohr: „Großer Gott, ich danke dir aus ganzer Seele, dass du mir so eine wunderbare Frau geschenkt hast.“ Da flüsterte mit Tränen in den Augen Lara in Ramons Ohr: „Großer Gott, ich danke dir aus ganzer Seele, dass du mir so einen wunderbaren Mann geschenkt hast.“

Da brach ein Jubel unter der Bevölkerung aus, „Lang lebe unsere geliebte Königliche Familie, Gott beschütze sie.“

Ich saß ein paar Wochen später wieder bei „meinen“ Salinen und hatte einen Brief von meinem Freund Ramon in der Hand. Ich war so glücklich, dass er und Lara zusammen gefunden hatten. In dem Brief mit vielen Bildern, schrieb er mir, dass er sich auch im Namen Laras und seiner Familie für meine Freundschaft aus ganzem Herzen bedankt. Ich schloss meine Augen und sah im Geiste wie alles begann, wie ich zum ersten Mal nach Bad Salzhausen kam.

Ich sah im Geiste meine Freundin Christine, die mich damals verlassen hatte. Ich sah sie im Geiste vor mir stehen, als sie zu mir sagte: „Wir brauchen noch etwas Zeit um fest zustellen, ob unsere Herzen für einander bestimmt sind.“ Ich spürte in meinem Herzen erneut den tiefen Schmerz, als sie mich verlassen hatte. 

Erneut brach ich in Tränen aus und weinte hemmungslos. Ich habe nichts mehr vernommen was um mich geschah. Plötzlich streichelte mir eine sanfte Hand durch mein Haar und ich vernahm die Stimme, die mich einst so  glücklich machte: „Ich liebe dich“, hauchte sie mich an.  Es war wie ein Traum und doch war es die Wirklichkeit. Ihre zarten Hände wischten meine Tränen aus den Augen und dann küsste sie mich so innig, dass die Welt um mich zu schweben begann. Ein unbeschreiblicher Augenblick des Glücksgefühls erstrahlte unsere Herzen, dass wir glaubten vor Wahnsinn der Freunde zu verbrennen. Dieses Glücksgefühl der unendlichen Liebe, die mir so gefehlt hatte, war nun ganz mit mir eins, für immer. Da kniete sie neben mir, meine große Liebe Christine, die mich eins verlassen hatten, wo fast meine Welt in mir zerbrochen wäre. Ich bin überzeugt, dass mir Gott beigestanden hat, in all der grauenhaften Zeit der Entsagung ihrer Liebe zu mir, die mir heute neu geschenkt wurde. Wir sahen uns mit glühenden glücklichen Augen an, die durch Freudentränen noch mehr strahlten. Wir waren vor unendlichem Glückstaumel nicht fähig, unsere wieder gewonnene Liebe in Worten zu fassen.

Jeder Augenblick unseres erneuten Zusammenseins, war wie ein Geschenk auf das wir mit großer Sehnsucht warteten, und nun war die Zeit gekommen, wo alle Wünsche der Welt unsere Herzen ohne Ende glückselig machten. Christine hatte in einer Sekunde mein Leben in Wunderbares geführt, dass ich Gott auf Knien so sehr dankte. An den Salinen versprachen wir uns ewige Treue, die uns dann später zum Traualtar führte.

Ich schrieb meinem Freund Ramon eine E.Mail, das meine Christine und ich wieder in voller Liebe zusammen gefunden haben und lud ihn und Lara zu unserer Hochzeit ein.

Noch am selben Tag kam ein Telegram von Ramon zu uns, dass mit unzähligen Glückssternen bemalt war, darauf stand: „Gott segne euch und ewiges Glück und Liebe auf allen Wegen, in ewiger Dankbarkeit Lara und Ramon. Mit großer Freude aus ganzem Herzen, möchten wir an eurem Hochzeitstag an, eurem Glück bei euch teilnehmen, das macht uns so sehr glücklich.“

Es war eine wunderbare Hochzeit, die wir im kleinen Kreis feierten, natürlich in unserem Bad Salzhausen, das uns allen so viel Glück und Freude gebracht hat.

Bis heute weiß niemand, dass Ramon ein Prinz ist, der in Bad Salzhausen seine unsterbliche Liebe fand. Dieser bescheidene junge Mann, hat die Herzen der Menschen durch seine natürliche liebenswürdige Art im Nu erobert. Dafür hat er von Gott, wie ich fest überzeugt bin, die größte Liebe geschenkt bekommen, die er in Lara, einem ganz einfachen natürlichen Mädchen, fand. Und Ramon ist ein Geschenk des Himmels für Lara, die durch ihre wunderbare Art so viel Liebe verbreitet.

Teil   13

 

Taschendiebe

 

Vor einigen Tagen kam eine junge Frau mit ihrem Mann an einem Sonntag nach Bad Salzhausen, um wie so viele Besucher dort die köstlichen Speisen zu genießen.

Peggi und ihr Mann Bastian, setzten sich an diesem herrlichen Sommertag auf die Terrasse eines kleinen Restaurants. Überall duftete es nach Braten. Peggi und Bastian bestellten sich Cordon Bleu, das so groß war, dass sie gar nicht alles aufessen konnten.

So packte Peggi das restliche Fleisch in ihre kleine Handtasche. Plötzlich schrie eine Frau, meine Tasche ist mir gestohlen worden. Und fast im gleichen Moment war hatte auch eine andere Frau ihre Tasche vermisst, die sie unter sich auf den Boden stellte. Innerhalb einer halben Stunde waren 3 Damenhandtaschen auf unerklärlicher Weise verschwunden. Darunter auch Peggis Handtasche.

Jetzt begann jeder den anderen zu verdächtigen, die Handtaschen gestohlen zu haben. Doch jeder beteuerte seine Unschuld. Es kam sogar so weit, dass die Polizei eingeschaltet wurde, die jedoch nicht herausfinden konnte, wer die Handtaschen gestohlen haben könnte. Die Polizei rekonstruierte jeden dieser 3 Diebstähle, aber sie fanden keine Lösung. Man glaubte schon ein Taschendieb hätte hier seine böse Tat vollbracht, denn zu dieser Zeit war ein Zirkus in Nidda, in dem ein „Taschendieb“ den Leuten die Brieftasche und sogar die Hosenträger und andere Sachen unbemerkt wegnahmen. Obwohl jeder im Zirkus den „Taschendieb“ genau beobachtete, konnte keiner seine Tricks durchschauen. Aber der „Taschendieb“ hatte den „Bestohlenen“ alles wieder zurückgegeben.

Sollte dieser „Taschendieb“ jetzt hier in Bad Salzhausen sein Unwesen treiben? Aber der Taschendieb hatte ein Alibi und war zu dieser Zeit in einem anderen Restaurant in Nidda und dort wurde nichts gestohlen.

An diesem Tag war in diesem Restaurant im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los, denn man gebrauchte ein paar Mal die Worte, „das geht doch mit dem Teufel zu, oder zum Teufel noch Mal…“

 

Nach dem die Polizei in diesen Fällen nicht weiter helfen konnte, wo sogar Leibesvisite durchgeführt wurde, gingen die Diskussionen und die Beschuldigungen erneut los. Die Polizei hatte zuvor von jedem die Personalien aufgenommen um später mit der Vernehmung eventuell doch noch den oder die Diebe zu ermitteln.

Peggi und ihr Mann waren an diesem Sonntag im wahrsten Sinne des Wortes bedient. Die Handtasche war weg und außerdem wurden sie auch noch von der Polizei durchsucht, ob sie auch als Diebe in Betracht kommen würden. Natürlich regten sie sich wie auch alle andere auf, doch was sollten sie machen?

Langsam gingen sie Richtung Salinen. „Was ist denn dass?“, sagte Peggi, „warum streiten sich die beiden kleinen Hunden, ein Mops und ein Dackel unter einem Rhododendronbusch? Das ist ja meine Handtasche und da liegen auch noch 2 andere Handtaschen“, sagte Peggi. 

Mit einem Stock den sie aus einem Gebüsch brach, angelte Bastian Peggis Handtasche aus den Fängen der beiden Hunde. „Wie kommen die zu den Handtaschen?“, fragten sich die beiden. Jetzt auf einmal ahnten sie, wer die Handtaschen in dem Restaurant gemopst hatte. Die „Diebe“ hatten es nur auf das Fleisch abgesehen, die die 3 Damen in ihre Handtasche gepackt hatten, weil sie die Fleischportionen zu Hause aufessen wollten.

So hatten sich die Handtaschendiebstähle doch noch aufgeklärt und jetzt auf ein Mal konnte sogar die Polizei darüber lachen. Ob die Vierbeinigen Handtaschenräuber „bestraft“ wurden, war nicht zu erfahren.

Also an alle die ihr restliches Fleisch in ihre Handtasche stecken, sei gesagt: stellen Sie Ihre Handtasche auf den Tisch, denn sicherlich hat es sich bei den Hunden herum gebellt, was manche Frauen auch noch Fleisch in ihren Handtaschen haben und Hunde haben die besten Nasen…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Teil   14

 

Der geheimnisvolle Kururlaub

 

Ja, Bad Salzhausen ist schon ein ganz besonderer Kurort, da kann ich Ihnen die kleine ganz verzwickte schöne Geschichte erzählen, wo ein Bürgermeister eines anderen Kurortes - auch aus Hessen, unbedingt herausfinden wollte, warum gerade Bad Salzhausen die Menschen so glücklich macht… 

So wollte der Bürgermeister mit seiner Frau in Bad Salzhausen, unerkannt ihren Kururlaub verbringen, um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. 

Zuvor hatten sie in ihrem Kurort als Tarnung gesagt, sie würden in Mailand in Italien Urlaub machen.

Irgendwie hatte der Bürgermeister doch etwas Angst gehabt, man würde ihn in Bad Salzhausen erkennen. Daraufhin wollte er das Vorhaben schon aufgeben „So bekannt sind wir auch nicht“, sagte seine Frau. „Wir? Du nicht, aber ich“, sagte ihr Mann, „ich bin doch dauernd in unserer Zeitung abgebildet, da könnte es doch sein dass die in Bad Salzhausen mich erkennen.“ „Na und, dann färbst du dir die Haare und klebst dir einen Bart an“, meinte sie. „Und was machst du, dass dich niemand erkennt?“, fragte Edgar. „Du hast doch eben noch gesagt, ich sei nicht so bekannt, warum soll ich mich äußerlich verändern?“ „Aber das fällt doch sofort auf, wenn du so wie du bist an meiner Seite gehst. Stell dir mal vor, dich würde jemand in Bad Salzhausen sehen, wie du mit einem fremden Mann, also der fremde Mann bin natürlich ich, aber sie würden denken, es wäre ein fremder Mann, denn ich habe mich ja unkenntlich gemacht und man erkennt mich nicht, also musst du dich auch verändern.“

„Hast Recht, da lasse ich mir schon was einfallen“, sagte Miriam. „Da bin ich aber mal gespannt, am besten du nimmst ein paar Kilo ab, da erkennt dich bestimmt keiner mehr“, sagte lachend ihr Mann.

„Du brauchst grad was zu sagen, kuck dich doch mal im Spiegel an mit deinem Wamst, und ein Doppelkinn hast du auch, Edgar.“ „Dafür hast du zwei Doppelkinns, deshalb gehst du auch immer hoch verschlossen.“ „Du weißt genau dass ich immer erkältet bin, deshalb verdecke ich meinen Hals.“ „Das kannst du alles in Bad Salzhausen kurieren lassen, Miriam, man hört doch immer wieder, wenn die Leute in Bad Salzhausen ihre Kur beendet haben, sind sie wie neu geboren“, sagte Edgar mit spöttischen Gesichtszügen.

„Also, dann steht doch nichts mehr im Wege, dann melde uns mal schnell an“, sagte Miriam.

„Da ist aber noch ein Problem, wenn ich unseren Namen nenne und auch noch sage von wo wir  sind, dann fällt das doch direkt auf und sie werden sich sofort fragen: Was will der Bürgermeister mit seiner Frau in unserem Kurort, wo sie direkt einen eigenen Kurort vor ihrer Nase haben.“

 „Soweit habe ich jetzt gar nicht gedacht Edgar“, was machen wir denn da?“

Edgar kratzte sich ein paar Mal am Kopf, dann meinte er: „Wir nehmen einfach die Namen von deinem Bruder Fritz und seiner Frau, die haben doch einen Allerweltsnamen, Mayer, und außerdem wohnen sie nicht in unserer Nähe.“ Und du meinst dass das mit den Namen nicht auffällt?“, fragte Miriam etwas irritiert. 

„Wie denn, die schreiben doch nur unsere Namen auf, damit sie uns anreden können, so ähnlich wie in einem Hotel und wenn wir die Kur beendet haben, wird alles gelöscht.“

„Und wenn sie unsere Ausweise sehen wollen, dann stehen wir ganz schön blöd da“. „Unsinn Miriam, sie können unsere Ausweise gar nicht verlangen, nur die Polizei ist dazu berechtigt.“ „Na wenn du das sagst, dann muss es ja stimmen, schließlich bist du der Bürgermeister, du kennst doch alle Gesetze.“

Am anderen Morgen als der Bürgermeister Edgar Buchmann etwas früher ins Rathaus kam, nahm er sein Notizheft aus seiner Tasche und wählte die Nummer von der Kurverwaltung in Bad Salzhausen.

„Ja guten Morgen, hier spricht der Bü… e . e em  Fritz Mayer aus Mengenrod…(beinah hätte Edgar noch den Namen des eigenen Kurortes und Bürgermeister gesagt).

Bürgermeister Buchmann war gerade im Telefongespräch um die Formalitäten zu besprechen, da kam seine Chefsekretärin Gudrun Zambel ins Vorzimmer vom Bürgermeister und hörte wie er irgendwas von einem Kururlaub sprach…und sich Fritz Mayer aus Mengenrod nannte. Als Buchmann sie bemerkte, erschrak er und beendete schnell das Telefongespräch und legte auf. Er traute seiner Chefsekretärin noch nie so richtig, denn die wäre eine Klatschtante, wie er glaubt. Sie wollte selbst mal auf den Bürgermeistersessel, aber Buchmann war ihr mit einigen Stimmen Mehrheit bei der Bürgermeisterkanditatur   voraus. Und irgendwie versuchte Gudrun Zampel bei jeder Gelegenheit ihren Chef eins „reinzuhauen“

„Guten Morgen Herr Bürgermeister“, sagte Gudrun Zampel in gestellter Freundlichkeit.

„Em ee guten Morgen Frau Zampel, nanu, Sie sind ja so früh heute.“ „Sie ja auch, Herr Bürgermeister“, sagte sie und blickte zum Telefon.

„Ich muss noch mal kurz weg, ich bin in einer halben Stunde wieder da, Frau Zampel“, sagte Buchmann und verließ das Amt um in aller Ruhe von Zuhause erneut das Telefongespräch weiter zu führen.

 

Neugierig wie Frau Zampel mal ist, drückte sie auf die Wiederholungstaste und hatte bald eine Dame von der Kurverwaltung von Kurort Bad Salzhausen am anderen Ende. Die Neugierde plagte die Chefsekretärin Zampel doch ganz gewaltig und sie wollte unbedingt wissen, was da los ist und sagte ins Telefon:  „Hören Sie bitte, mein Mann hat gerade eben bei Ihnen angerufen und wurde unterbrochen. Es ging um einen Kururlaub.“

„Ach ja, das Gespräch eben war plötzlich weg, Frau Mayer, ihr Mann hatte für zwei Personen einen vier wöchigen Kuraufenthalt angesagt, dann war das Gespräch beendet.“

„Ja stimmt, mein Mann ruft Sie gleich zurück, er musste nur noch schnell wo hin.“ „Was, Frau Mayer sagt die von der Kurverwaltung zu mir? Dachte sich Gudrun Zampel. Sie wunderte sich, warum er dort Kururlaub machen will, wo er doch zu allen sagte, er und seine Frau würden nach Italien fahren.

Bürgermeister Buchmann rief von Zuhause nach Bad Salzhausen an und gab sich wieder als Herr Mayer aus. Er hatte natürlich keine Ahnung, dass seine Chefsekretärin nun wusste, was er vorhatte, was ja unbedingt geheim gehalten werden musste. Nun machte er einen 4 wöchigen Kururlaub mit seiner Gattin perfekt.

Und schon ein paar Wochen später, wie vereinbart, traten Herr Buchmann, oh pardon, Herr Fritz Mayer nebst Gattin die Kur in Bad Salzhausen an.

 

Damit man ihn nicht gleich erkennt, klebte Edgar sich ein Ober und Unterlippenbart an und trug dazu noch eine Hornbrille. Wie gut dass er bei der Theatertruppe seiner Heimatgemeinde aktives Mitglied ist, da hat man so was wie Bärtchen und so.

 

Miriam zog eine schwarze Perücke auf. Nun war sie nicht mehr blond, sondern schwarzhaarig. Und dazu trug sie auch eine Theaterbrille und war dazu noch reichlich geschminkt.

Als sie am Morgen in Bad Salzhausen ankamen, erledigten sie zuerst mal ihre Formalitäten und bald hatten sie ein wunderschönes Doppelzimmer für den 4 wöchigen Kuraufenthalt.

Dann frühstückten sie ausgiebig und danach machten sie durch Bad Salzhausen einen Rundgang, der sie auch an die Salinen führte.

„Hier ist es wirklich sehr schön und so geruhsam“, sagte er. „Ja wirklich, besonders die Salinen haben eine außergewöhnliche Wirkung auf meine ständige Erkältung, ich fühle mich nach ein paar Minuten Salinenaufenthalt schon wie neu geboren.“

„Mir geht es ähnlich, ich muss zugeben, da ist irgendwas Besonderes in diesem Kurort“, sagte ihr Mann und atmete tief die kühle Luft an den Salinen ein. Und so erlebten sie die ersten drei Tage im Luftkurort Bad Salzhausen in herrlicher Harmonie und Freude.

Doch wäre da nicht die Chefsekretärin Zampel, die den beiden eine “Lektion“ erteilen wollte, denn sie konnte irgendwie nicht verstehen, warum der Bürgermeister und seine Gattin nicht in ihrem Heimatkurort - zumal er noch der Bürgermeister dieser Gemeine ist - kurten. Das wäre doch die beste Werbung gewesen, zumal ihr Kurort Werbung dringend notwendig hätte.

 

Also entschloss sie sich am Wochenende nach Bad Salzhausen zu fahren, um mal zusehen, was die beiden dort so machen. Auch überlegte sie sich, wie sie den beiden ein bisschen die „Hölle“ heißmachen könnte.

„Gut“, dachte sie sich, „sie können ja ihren Urlaub verbringen wo sie wollen, aber ausgerechnet bei der Konkurrenz? Und warum tun sie so, als würden sie nach Italien fahren?“

Bevor Frau Zampel in Bad Salzhausen ankam, zog sie sich zuerst einmal eine schwarze Perücke auf, die sie jetzt von Blond auf schwarz umwandelte. Dazu trug sie eine Sonnenbrille und mit übertriebener Schminke, wurde aus Frau Zampel der Hauptsekretärin in ein paar Minuten Frau Buchmann, also sie nahm den Namen des Bürgermeisters an. Für Gudrun Zampel war die Maskerade ziemlich leicht zu gestalten, zumal sie auch wie der Bürgermeister und seine Frau in der Theatergruppe ihres Heimatortes, aktives Mitglied ist.

Gudrun Zampel hatte natürlich bald herausbekommen, wo sich die beiden „Vögelchen“ in Bad Salzhausen eingenistet hatten.

Da Gudrun alle Zeit der Welt an diesem Wochenende hatte, bummelte sie auch   durch den Kurort.

Und schon bald sah sie zwei Personen, die dem Ehepaar Buchmann etwas ähnlich sahen. Alleine der Gang der Dame, kam Gudrun bekannt vor.

„Ja das ist doch Miriam und er ist ihr Mann, der Bürgermeister. Sie wunderte sich schon ein wenig, weshalb sie sich maskiert hatten. Doch dann musste Gudrun etwas lachen, denn sie hatte sich ja auch maskiert.

Gudrun ging jetzt ein paar Schritte hinter den beiden her um ganz sicher zu sein, dass sie auch mit ihrer Vermutung richtig lag.

Bei den vielen Leuten fiel es nicht auf, dass die beiden „beschattet“ wurden.

Jetzt, nachdem Gudrun die Stimmen der beiden hörte, war sie sich ganz sicher, dass es sich einwandfrei um das Bürgermeisterehepaar ihres Heimatortes handelte.

Edgar und Miriam gingen zu den Salinen und setzten sich bald dort auf eine Bank. Sie fühlten sich sehr wohl und atmeten die prickelte gesunde Luft der Saline auf.

Gudrun nahm zwei Bänke weiter Platz und fühlte sich ebenfalls sehr wohl bei den Salinen. Nur ihre Perücke drückte sie und ihre Schminke war auch nicht gerade angenehm auf ihrer Haut.

Miriam blickte ein paar Momente rundum, blieb ein paar Sekunden bei Gudrun haften und war etwas erschrocken. Sie stieß ihren Mann leicht in die Seite und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Da blickte auch er für ein paar Momente zu der Dame die zwei Bänke weiter weg von ihnen saß und war ebenfalls etwas erschrocken. „Das kann nicht sein, die sieht Frau Zampel nur ähnlich“, flüsterte er seiner Frau Miriam ins Ohr. Doch diese wurde jetzt ziemlich nervös.

Auch ihr Mann wurde jetzt etwas nervös. Nach mehrmaligen Blicken zur „vermeintlichen“ Gudrun Zampel, meinte Edgar ins Ohr von Miriam: „Nein, dass ist nicht die Zampel, die Zampel hat doch blonde Haare und dann ist die doch richtig mit Farbe zugekleistert, das würde die Zampel doch nicht tun.“

„Na und, wir haben uns doch auch maskiert“, sagte seine Frau ihm ins Ohr, „warum soll sie sich nicht auch maskiert haben, um uns eins auszuwischen.“

„Aber das ist doch Unsinn Miriam, wo her soll denn die Zampel wissen, dass wir nicht nach Italien in Urlaub gefahren sind, sondern hier in Bad Salzhausen unseren Urlaub machen? Und warum soll sie uns eins auswischen wollen?“ „Du weißt doch, dass sie Bürgermeisterin werden wollte, dann bist du es geworden…“

„Beide waren so nervös, dass sie fast fluchtartig die Saline verließen.

Sie blickten sich noch ein paar Mal um, um zusehen, ob die Dame ihnen folgt.

Und tatsächlich, nach ein paar Sekunden verließ auch Gudrun die Salinen und ging in eine andere Richtung als die beiden.

Erleichtert blieben die beiden etwas hinter einem Gebüsch stehen und atmeten ein paar Mal durch.

Doch dann sahen sie die Dame nicht mehr.

Man kann sich vorstellen, was in den beiden jetzt vorging. Sie waren sich vollkommen unsicher, war das Gudrun Zampel oder war das nur eine Doppelgängerin? Und außerdem hat sie ja einen ganz anderen Gang und dann die Haare und das Make-up. Langsam waren sie sich immer sicherer, dass es doch nur eine Doppelgängerin ist.

Nur dass sie sie aus den Augen verloren hatten, das beunruhigte sie etwas.

Aber das ändert sich bald. Denn wie aus dem Nichts heraus lief ihnen die Dame fünf Minuten später wieder über den Weg.

Und ausgerechnet setzte sie sich etwas später an den Nebentisch, als Edgar und Miriam in einem Gartencafe einem Cafe tranken. Gudrun ließ dabei immer die Sonnenbrille auf, so dass man nicht sehen konnte, wo hin sie ihre Blicke richtete.   

Mein Gott, was waren Edgar und Miriam nervös und immer diese Unsicherheit: „Wer ist diese seltsame Person, warum verfolgt sie uns?

Vor lauer „Schreck“ verschluckte Miriam sich am heißen Kaffe.

Die Dame verzog keine Mine.

Schnell schlürften die beiden ihren Cafe hinunter und verließen schnell das Gartencafe.

Sie blickten sich wieder einpaar um, was die Dame jetzt machen würde. Und nun stand auch die Dame auf und war um die Ecke gegangen.

Wie Detektive blickten die beiden sich nach allen Seiten um, um festzustellen, ob die Dame wieder auftaucht.

Aber sie blieb verschwunden. Edgar und Miriam mischten sich wieder unter die vielen Leute, die da im Park spazieren gingen.

Sie setzten sich dann in den Park und lauschten der Musik, die dort live von einer Kappelle gespielt wurde.

Und schon wieder saß bald sie Dame ein paar Schritte neben ihnen.

Jetzt reichte es Edgar. Er verlor fast die Beherrschung und wollte schon auf die Dame zugehen um sie zu fragen, warum sie sie ständig verfolgen würden.

Doch Miriam hielt ihn im letzten Moment zurück.

Jetzt verließen beide wie fluchtartig das Musikkonzert. Dabei stolperte Edgar fast über die Dame, die sich in englisch-deutschen Tonfall bei Edgar entschuldigte, dass sie ihre Füße zu weit herausgestreckt hätte.

Miriam und Edgar waren wieder etwas erleichtert, dass es sich um eine Verwechslung handeln musste, wie es sich ja eindeutig ergab, denn die Dame war ja offensichtlich eine Engländerin oder eine Amerikanerin…

„Sie sind aus USA?“, fragte Edgar mit einem gequälten Lächeln. „Yes, aus Indiana, ich mache für ein paar Tage hier Urlaub“, sagte die Dame in Deutsch mit starkem amerikanischem Akzent.

„Sie sprechen aber gut deutsch“, sagte Miriam. „Wie kommen Sie denn in diesen wunderschönen Kurort?“, fragte Edgar. „Oh, ich habe mal hier in der Nähe gewohnt, ich war mit einem Deutschen verheiratete, der vor ein paar Jahren gestorben ist, er hat sein Grab in Geiß Nidda.“

Gudrun konnte ihre Stimme so gut verstellen, dass die beiden es nicht bemerkten, dass es die Hauptsekretärin von Buchmann ist. Und außerdem tat sie extra stark lispeln.

„Wo kommen Sie denn her?“, fragte sie.

Er räusperte sich ein paar Mal, versprach sich auch noch ein paar Mal und dann sagte er: „Wir sind von Mengenrod.“

„Oh Mengenrod, das ist doch bei … (dann nannte Gudrun den Kurort, wo Edgar Buchmann Bürgermeister ist.)

Edgar und Miriam erschraken ziemlich, als sie hörten, dass sie den Ort kennt.

„Woher kennen Sie denn diesen Ort?“ fragte Edgar dem es und seiner Frau richtig mulmich wurde.

„Nachdem mein Mann gestorben war, lernte ich ein Jahr später einen Mann aus Mengenrod kennen. Wir waren danach ein Jahr befreundet. Seine Frau durfte das nicht wissen. Aber er wollte sich nicht scheiden lassen, so bin ich wieder nach Indiana zurückgegangen.“

Edgar und Miriam schluckten ein paar Mal            

„Oh ja, Fritz hat mich nach dem Tode meines Mannes sehr getröstet. Ich wusste ja nicht dass er verheiratet ist, sonst hätte ich kein Verhältnis mit ihm angefangen. Aber nach dem ich erfahren habe, dass er verheiratet ist, habe ich die Verbindung mit ihm gelöst.

„Frizzz, Fritzz sagten Sie, wie hieß er denn mit Nachname?“, fragte Miriam mit zitternder Stimme.

„Oh, er hatte einen Allerweltsname, Mayer hieß er, von Beruf Bauschlosser.“

Edgar und Miriam waren wie versteinert und brachten kein Wort mehr heraus. Dabei blickten sie sich gegenseitig für ein paar Sekunden an.

Das war Miriams Bruder, dieser Schuft, betrügt er seine Frau… So die Gedanken der beiden, die fast in Ohnmacht fielen.

„Ich muss jetzt gehen, ich habe noch eine Verhandlung, ich meine eine Behandlung“, sagte die Dame, wir sehen uns bestimmt wieder. Vielleicht können wir ja heute Abend zusammen essen gehen.“

„Ja, ja“, sagte Edgar, „wann wollen wir uns denn treffen und wo?“, fragte Edgar der noch ganz durcheinander war. „Sagen wir heute Abend um 8 Uhr im „Goldenen Lamm“, sagte die Dame aus „Indiana“ in ihrer „deutsch-amerikanischen Sprachfärbung“.

 „Wir freuen uns sehr Misses ää…“, sagte darauf Miriam und war alles andere als erfreut. Aber sie mussten beide gute Minen machen und immer noch in ihrem Hinterkopf saß die Chefsekretärin. „Oh, ich heiße Buchmann, Amanda Clepstock Buchmann  und wie ist ihr Name?“

„Mai… Mai… Mailand“, sagte er  im Stotterton. (Er wollte eigentlich Mayer sagen, aber da kennt sie ja den Bruder seiner Frau, der ja Mayer heißt.) „Oh, Ihr Name klingt italienisch, wie die Stadt Mailand wo so viele ihren Urlaub machen, nicht wahr Herr Mailand“. Dabei grinste sie.  

Dann verabschiedete sie sich, bis heute Abend.

 

Den beiden blieb der Mund offen stehen, als sie hörten dass die Dame genau so heißt wie sie beide, Buchmann. „Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, das waren ihre Gedanken.“ Und immer der Zweifel ob das doch die Chefsekretärin ist, die ihnen irgendeinen dummen Streich spielen will, aus welchem Grund auch immer.

„So eine Ähnlichkeit? Verblüffend.“ Dachte Edgar und raufte sich das Haar.

Nach diesem Schreck mussten die beiden sich zuerst mal auf eine Parkbank setzten. Und dann noch dieser Schrecken, dass Miriams Bruder Fritz Mayer heimlich eine Freundin hatte, davon mussten sich beide Mal erholen.

 „Dem werde ich noch mächtig einheizen, wie kann der mit einer anderen Frau ein Verhältnis anfangen, wo er gerade erst ein paar Jahre verheiratet ist“, sagte Miriam wütend zu Edgar.

„Aber Miriam, da stichst du doch nur in ein Wespennest, wie willst du denn deinem Bruder erklären, wie du diese seine Affäre kennen gelernt hast? Dann kommt auch noch unser Schwindel heraus, dass wir seinen- und seiner Frau Namen benutzt haben um…“ „Ist mir ganz egal“, unterbrach ihn Miriam und hatte ihre Wut noch gesteigert.

 

Nachdem Edgar und Miriam auf ihrem Zimmer waren, waren ihre Reden nur noch von dem was sie heute erlebt hatten. Die Dame mit dem gleichen Namen aus Indiana ging ihnen nicht mehr aus dem Kopf. „Das sind alles ein bisschen Zufälle zuviel“, sagte Edgar.

„Was hat diese Person nur vor?“, sagte Miriam.

„Wenn ich das wüsste, mir ist schon ganz komisch wenn ich daran denke, mich den ganzen Abend mit der Person unterhalten zu müssen. Und dann in meiner Maskerade, da schwitze ich wie ein Pferd.“ „Mir geht es genau so“, sagte Miriam und zog ihre künstlichen Augenbrauen hoch, „aber da müssen wir durch.“

„Verplappere dich nur nicht“, meinte Edgar.

„Wieso soll ich mich verplappern?“, sagte Miriam. „Wir haben doch den gleichen Familiennamen wie sie, das weiß sie aber nicht und sie glaubt doch dass wir Mailand heißen“, sagte Edgar

„Na und“, meinte Miriam, ich passe schon auf was ich rede.“

„Aber wenn sie dann wieder von ihrem Liebhaber dem sauberen Bruder von dir anfängt, dann halte dich zurück, auch wenn du ihr und ihm ins Gesicht springen könntest.“

„Ja, ja, ich bin schon vorsichtig“, sagte Miriam und schüttelte unentwegt ihren Kopf.

 Und schon rückte die Zeit heran, wo sie sich zum Abendessen treffen wollten. Kurz vorm „Goldenen Lamm“, redete Edgar noch einmal eindringlich auf seine Frau ein, die Ruhe zu bewahren, sonst…“ „Sonst was?“ Unterbrach ihn Miriam.

Gerade wollte Edgar noch etwas sagen, da kam auch schon Misses Buchmann aus Indiana.

„Oh, schön Sie zusehen, Frau und Herr Mailand, Sie sind ja pünktlich wie die Maurer“, sagte Misses Buchmann aus Indiana in ihrem amerikanischen deutsch.

„Ja, wir freuen uns, Sie zu sehen, Frau Buchmenn“, sagte Edgar „Buchmann.“ Sie verbesserte ihn: „Mein Mann war ja Deutscher wie Sie wissen, Buchmenn sagen nur die Amerikaner.“

Nun saßen sie am Tisch. Edgar und Miriam saßen wie auf heißen Kohlen und ihnen war die Nervosität schon von weitem anzusehen.

Aber die Chefsekretärin von Edgar tat so als würde sie es nicht merken.

Nachdem sie gegessen hatten, unterhielten sie sich über Gott und die Welt. Ein paar mal hatte Edgar Zweifel, ob das doch nicht doch seine Chefsekretärin sei, aber sie konnte seine Zweifel immer wieder zerstreuen und außerdem lispelt seine Sekretärin nicht.

Gudrun Zampel, die Chefsekretärin war eine perfekte Schauspielerin, das bewies sie auch schon des Öfteren bei Theateraufführungen in ihrem Kurort. Und nun trieb sie ihre Schauspielkunst zum Höhepunkt.

Sie lenkte das Thema auf die Affäre von Fritz Mayer mit ihr. Miriam stand die Wut im Gesicht. Ihr Mann stieß sie ein paar Mal unter dem Tisch an ihre Beine dass sie ja nicht platzen sollte. Dann begann Misses Buchmann zu erzählen, was Fritz Mayer, ihre Affäre, über seinen Schwager, der in dem Kurort Bürgermeister ist, gesagt hat. Der wäre ein Weiberheld, der guckt jedem Rock nach und hätte auch einige Frauen schon heimlich im Rathaus vernascht.

Gerade als Gudrun diese Story erzählte, trank Edgar ein Kaffee.

Er bekam einen solchen Schrecken, das ihm die Kaffeetasse aus der Hand glitt und der heiße Kaffee ihm auf die Hose floss. Seiner Frau blieb ein Stück Kuchen fast im Hals stecken.

Miriam war außer sich vor Wut als sie hörte, dass ihr Mann fremdgeht. Sie konnte sich nicht mehr beherrschen und schlug ihrem Mann einpaar Mal den Kuchenteller auf den Kopf.

„Bist du wahnsinnig?“, schrie Edgar seine Frau an. Miriam verließ schreiend das Lokal.

Sofort kam das Dienstpersonal um dem ganzen Einhalt zu bieten.    

„Was ist hier passiert?“, frage aufgeregt der Wirt.

Edgar war wie versteinert und war nervlich am Ende. Er saß da wie ein Häufchen Elend.

„Ich weiß nicht was in meine Frau gefahren ist, sie ist plötzlich durchgedreht.“

Edgar bezahlte was sie gegessen hatten und gab ein reichliches Trinkgeld. Dann verließ er schweigend das Lokal. Gudrun hatte sich zuvor aus dem Staub gemacht. Mit einem solchen Eklat hatte sie nicht gerechnet, sonst hätte sie nicht so was gesagt.

Edgar schaute sich nach allen Richtungen um, wo er seine Frau finden könnt, jedoch er sah sie nicht.

Er eilte zu ihrem Zimmer, da war sie auch nicht. Jetzt suchte er überall und kam auch in den Park. Er ging zu den Salinen die im nächtlichen Mondlicht wie eine leise zarte Melodie erklang. Langsam ging Edgar ganz nahe an die rieselten herrlich dufteten Wasser die den dünnen Ästen hinuntertropften und schon verspürte er eine wunderbare kühle prickelte Luft, die seine verwirrten Sinne auf einmal im hellen Licht erscheinen ließen.

Da sah er seine Frau auf einer Bank an den Salinen sitzen. Die Mond schien in diesem Moment heller als zuvor, als wolle er Edgar zeigen, hier ist deine Frau, die im Moment Hilfe braucht.

Sie schaute ihren Mann traurig an und weinte leise vor sich hin. Beide waren von den berauschenden Salinenwassern wie in einen Schleier gehüllt, der sie in wenigen Minuten alles vergessen ließ, was vor ein paar Minuten geschehen war.

Edgar nahm seine Frau in den Arm und seine Augen waren voller Tränen der Traurigkeit. Er konnte es nicht begreifen, dass diese fremde Frau ihn mit solchen Anschuldigungen so in Schmach brachte.

Mit leisen beschwörenden Worten bat er Miriam, ihm fest zu vertrauen und diesen Worten der Dame nicht zu glauben. Edgar sagte dass er sie noch nie betrogen hätte. Es tue ihm im Herzen weh, dass solche schlimme Gerüchte im Raum stehen, die niemals geschehen seien.

Zärtlich streichelte Miriam Edgar über seine mit Tränen befeuchteten Wangen und küsse ihn. Plötzlich wie aus dem Nichts heraus stand Gudrun Zampel ohne Maskerade vor ihnen und bat sie um Verzeihung.

Für ein paar Sekunden war der Mond wieder hinter einer Wolke gezogen, doch dann schien er wieder im nächtlichen Glanz. „Bitte setzen Sie sich Frau Zampel“, sagte Edgar leise und seine Frau nickte, als wolle sie auch, dass sie sich auf die Bank neben ihnen Platz nehmen möchte.

Irgendwie vernahmen sie in ihren Herzen, dass ihnen hier in Bad Salzhausen an den Salinen neue Wege geöffnet werden, die sie wie neu geboren erscheinen ließen.

Schon unzählige Menschen jedes Alters zuvor, erging es in ähnlicher Weise, nachdem sie sich zu den Salinen begaben, um sich ihren Herzen und Seelen, Schmerzen Linderung zu erhoffen.

Und die Hoffnung wurde erfüllt. Und immer wieder wird die Frage gestellt, wo liegt das tiefe Geheimnis in Bad Salzhausen, das so viele Menschen glücklich macht, die zuvor fast hoffnungslos waren.  

 

An diesem Abend wurden Edgar, Miriam und Gudrun die besten Freunde. Sie umarmten sich an den Salinen und versprachen sich in guter Freundschaft mit einander zu sein. Und so ist es auch seit her. Und niemand in deren Kurort erfuhr von allem was.

An diesem Abend saßen die Drei später in einem anderen Lokal, diesmal ohne ihre Maskerade und tranken in aller Freundschaft ein Gläschen Wein zusammen.

Am anderen Tag fuhr Gudrun nach Hause zurück.

Edgar und Miriam machten noch einige Tage Urlaub in Bad Salzhausen und anschließend machten sie noch ein paar Tage Urlaub in Mailand in Italien und verschickten auch reichlich Ansichtskarten.

Als sie wieder Zuhause in ihrem Kurort ankamen, gingen sie zuerst mal durch den Kurpark und zu den Salinen.

Wie zwei Frischverliebte saßen sie im Mondenschein auf einer Bank und schwörten sich ewige Treue.

Und wie oft mussten Edgar, Miriam und Gudrun über den „Streich“ in Bad Salzhausen herzhaft lachen. Und so wird eines Tages dieses Erlebnis als Theaterstück in ihrem kleinen Kurbadtheater aufgeführt.

„Und wer spielt darin die Hauptrollen?“, fragte ich.

„Dreimal dürfen Sie raten“, sagte der Bürgermeister und bog sich vor Lachen.

 

 

Wir setzen die Serie: Bad Salzhausen, zum Heilen erkoren, im zweiten Band fort.

 

 

 

 

Alle Namen sind frei erfunden oder geändert. Übereinstimmungen sind rein zufällig und sind nicht gewollt und wären also rein zufällig!

 

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